"Es trifft die Frauen und die Teilzeitarbeitenden"

Im Kanton Freiburg spricht sich unter anderem die UNIA, die VPOD sowie die linken Parteien SP und CSP gegen die BVG-Reform aus.

Mit der BVG-Reform werden die obligatorischen Lohnabzüge nochmals steigen, so die Gegner. © Keystone

Am 22. September stimmen die Schweizer Bürgerinnen und Bürger über die Reform der beruflichen Vorsorge - kurz BVG-Reform - ab. Die Reform soll die Finanzierung der 2. Säule stärken. Sie soll weiter das Leistungsniveau insgesamt erhalten und die Absicherung von Personen mit tiefen Einkommen sowie Teilzeitbeschäftigten verbessern.

Bundesrat und Parlament haben sich für die BVG-Reform ausgesprochen. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund hat das Referendum ergriffen, weshalb die Vorlage nun zur Abstimmung kommt. Trotz steigenden Beiträgen sinken die Pensionskassenrenten seit Jahren, so der Schweizerische Gewerkschaftsbund.

Es gibt immer weniger Geld für die Rente

Mit der BVG-Reform werden die obligatorischen Lohnabzüge nochmals steigen, was vor allem Personen mit tiefen Einkommen belastet, meinen die Gegner der Reform. Je nach Alter und Einkommen werden die Kosten pro Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer um bis zu 2400 Franken jährlich steigen. Gleichzeitig führe die BVG-Reform wegen der Senkung des Mindestumwandlungssatzes (6 statt 6,8 Prozent) zu Rentensenkungen von bis zu 3200 Franken pro Jahr, so die Argumentation der Reformgegner.

Im Kanton Freiburg spricht sich unter anderem die UNIA, die VPOD sowie die linken Parteien SP und CSP gegen die BVG-Reform aus. Für den Freiburger Gewerkschaftsbund sind laut Inès Marthaler, Gewerkschaftssekretärin des VPOD, besonders das Gesundheitspersonal betroffen. Mit der Reform würden insbesondere Frauen höhere Beiträge in die Pensionskasse zahlen müssen, ohne dass ihnen eine höhere Rente garantiert wird, erklärt Inès Marthaler weiter. Der Freiburger Gewerkschaftsbund plant daher bis zur Abstimmung am 22. September eine umfassende Informationskampagne.

"Das Protokoll" im Kino Rex 

Die zweite Säule ist eigentlich eine Sozialversicherung. Doch sie ist zu einer Gewinnmaschine für die Versicherungskonzerne verkommen. So lautet die Botschaft des Dokumentarfilms "Das Protokoll - die unbekannte Geschichte der zweiten Säule" der beiden Westschweizer Journalisten Pietro Boschetti und Claudio Tonetti. Der Film wird am 5. September um 18.30 Uhr im Kino Rex in Freiburg gezeigt. Die beiden Filmemacher werden für eine Podiumsdiskussion anwesend sein. Der Eintritt ist gratis.

Über die Pro-Argumente der BVG-Reform werden wir zu einem späteren Zeitpunkt sprechen.

RadioFr. - Martin Zbinden
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