Fernwärme provoziert neue Baustelle

Dank der Fernwärmeleitungen der Groupe E sollen künftig jährlich knapp 160'000 Tonnen CO2 weniger in der Stadt Freiburg ausgestossen werden.

Die Fernwärme soll das Heizöl ersetzen. © KEYSTONE

Die Groupe E hat ein neues Projekt auf die Beine gestellt: Aus insgesamt 75 Prozent fossiler Energie sollen in Zukunft 60 Prozent erneuerbare Energien werden. Ausserdem sollen 160‘000 Tonnen weniger CO2 Emissionen ausgestossen werden. Das sind die Ziele des neuen Fernwärmeprojekts. "Wir sprechen von einem Fernwärmeprojekt für den Grossraum Freiburg. Es geht darum, über verschiedene Produktionszentralen erneuerbare Energie zu produzieren“, erklärt Andreas Seidler von der Groupe E. Warmes Wasser werde produziert, welches dann über unterirdische Leitungen zu den verschiedenen Wärmeableger gebracht würden. Somit könnten Wohnhäuser, Industrien und öffentliche Gebäude durch Fernwärme betrieben werden.

Eine wichtige Schlüsselpassage

In der Avenue Tivoli neben dem Bahnhof Freiburg werden für das Projekt Leitungen verlegt. "Dieser Sektor ist besonders wichtig, denn es erlaubt, den südlichen Teil des Fernwärmenetzes mit dem nördlichen Teil Freiburgs zu verbinden. Es ist daher eine Schlüsselpassage“, sagt Seidler. Das Netzwerk sei schon recht gross, jedoch muss es noch verbunden werden. Nachdem das Fernwärmenetzwerk installiert wird, werde nicht nur die Umwelt davon profitieren, sondern auch die Konsumenten. Unter anderem könne Platz eingespart werden. "Auch die Preise passen sich an. Was ein Vorteil ist, denn die Ölpreise und die Erdgaspreise steigen immer höher. Daher ist die Fernwärmeenergie sehr attraktiv geworden", sagt Seidler. Für die Groupe E ist der Kostenpunkt fast eine halbe Milliarde Franken.

Weitere Baustelle im Stadtzentrum

Die Bauarbeiten starten ab kommenden Montag und dauern bis Ende März 2023. Der Verkehr wird dadurch stark beeinträchtigt. Andreas Seidler erklärt, dass die Bauarbeiten in verschiedene Phasen eingeteilt sind. Der Gemeinderat Pierre-Olivier Nobs unterstreicht die Dringlichkeit der Fernwärmeleitungen. "Heute ist man sich bewusst, dass Energie zu einem geopolitischen Element geworden ist. Wir müssen neue Wege finden, um die Bewohner Freiburgs zu wärmen. Meiner Meinung nach ist es eine gute Lösung", sagt Nobs. Laut ihm, sei die Stadt eigentlich eine Grossstadt von 95‘000 Einwohnerinnen und Einwohner, die in verschiedenen Gemeinden aufgeteilt ist. Die Stadt selber sei das Hyperzentrum. Es gäbe keine andere Stadt, welche im Hyperzentrum so viele befahrene Strassen habe. Das Problem soll mit neuen Fussgängerzonen geändert werden. Er schlägt vor, entweder Geduld beim Autofahren zu haben oder den öffentlichen Verkehr zu benutzen.

RadioFr. - Renato Forni / Mirjam Gardaz
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