Die Art und Weise gibt zu denken
Nachdenklich stimmen nicht die zwei Niederlagen zuletzt, jedoch die Art und Weise. Sportredaktor Ivan Zgraggen erklärt im Flammewärfer wieso.

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich selbst im "Flammewärfer" Freiburg-Gottéron stark gelobt. Dazu gab es auch allen Grund, sammelten die Freiburger doch im Monat Oktober jede Menge Punkte, kletterten vorübergehend auf Rang drei und kassierten dabei nie mehr als zwei Tore. Nach den Niederlagen gegen Kloten und Genf bleiben nun aber nicht mehr viele Zeilen des Lobes übrig. Nicht wegen zwei Niederlagen in Serie, dies an und für sich ist natürlich kein Grund zur Panik. Die Art und Weise darf, nein muss aber mittlerweile doch zum Nachdenken anregen.
Zu wenig produktive Söldner
Der Hauptgrund gegen Kloten und Genf war einmal mehr die zu wenig produktive Offensive. Drei Tore in zwei Spielen reichen schlichtweg nicht, um zu gewinnen. Dabei fällt auf, keines der drei Tore erzielte ein Ausländer. Immerhin sind mit Janne Kuokkanen und Victor Rask zwei Söldner-Stürmer durch einen Assist auf dem Scoreboard vertreten. Zwar fallen die Ausländer nicht komplett ab, allerdings steht Janne Kuokkanen als bester Freiburg-Ausländer nur an 35. Stelle von total 88 Söldnern. Darum ist zu hoffen, dass sich Marcus Sörensen und vor allem auch Victor Rask nach der Nati Pause endlich an die National League anklimatisiert haben. Christian Dubé nahm die Stürmer nach der Kloten-Niederlage in die Pflicht. Er hätte nach so einer Leistung schlecht geschlafen, soll der Gottéron-Coach verlautbart haben. Unrecht hat Dubé damit sicher nicht.
Fehlende Konstanz des Trainers
Allerdings muss sich Dubé ein Stück weit auch selbst an der Nase nehmen. Durch seine permanenten Umstellungen der Linien trägt er selbst nicht zur Konstanz in der Offensive bei. Abgesehen von David Desharnais hat in den letzten vier Spielen kein ausländischer Stürmer zweimal hintereinander mit den gleichen Linienpartnern gespielt. Auch hat Christian Dubé in dieser Saison die Linien schon während dem Match umgestellt. Im Spiel gegen Genf-Servette setzte Dubé mit Jacob De La Rose einen defensiveren und physisch stärkeren Stürmer ein. Dafür liess er Topskorer Janne Kuokkanen auf der Tribüne. Das Experiment ging nicht auf.
Die Wichtigkeit Dufners
In der Verteidigung zeigte der Match gegen Genf Servette eindrücklich, wie wichtig ein Mauro Dufner ist. Dufner, der jüngst eine Offerte über zwei Jahre angenommen hat, ist ein unbequemer und aufsässiger Spieler für die Gegner, der trotz seiner relativ geringen Körpergrösse keinen Zweikampf scheut. Die "Grenats" führten am letzten Freitag ein Herrenleben in der gefährlichen Zone und erzielten vier der sechs Tore aus dem Slot heraus. Dufner hat mit +6 die zweitbeste Plus-/Minus-Bilanz des ganzen Teams. Klar muss man bei dieser Statistik immer vorsichtig sein, jedoch zeigt sie im Fall Dufner, dass nicht viele Gegentore fallen, wenn er auf dem Eis steht.
Das Fazit: Die Nationalmannschaftspause kommt also just im richtigen Moment für Gottéron. In der Verteidigung hat der wichtige Mauro Dufner Zeit, sich von seiner Oberkörperverletzung zu erholen. Und die Offensive hat Zeit, sich endlich auf dem Eis zu finden. Sofern Christian Dubé diese ihnen auch gibt und die Formation über einige Spiele zusammen lässt.