Folkloretreffen Freiburg: Das erwartet die Besuchenden

Am Montag beginnt die 48. Ausgabe des internationalen Folkloretreffens Freiburg. Unter dem Motto "Hüter der Erde" treten neun Gruppen aus aller Welt auf.

Am Montag beginnt die 48. Ausgabe des internationalen Folkloretreffen Freiburg. © RFI

Jedes Jahr verwandelt sich die Stadt Freiburg für eine Woche in einen Ort der Kultur, des Tanzes und der Musik von Traditionen aus aller Welt. Von Montag, dem 14. August bis Sonntag, den 20. August treten neun Folkloregruppen an verschiedenen Orten in der Stadt auf.

An verschiedenen Orten in der Stadt Freiburg treten Folkloregruppen auf. Bild: RFI.

Das Motto: Die Hüter der Erde

Gruppen von der Osterinsel, Ureinwohner aus Amerika, Gruppen aus der Mongolei, aus Ecuador, Mexiko, Simbabwe, Südafrika, dem Kosovo und Ungarn reisen nach Freiburg. "Ihre über Generationen überlieferten Tänze, Musik und Volkslieder, ihre traditionelle Kleidung sowie ihre Rituale und Legenden sind Zeugen einer starken Beziehung zur Mutter-Erde", sagt Lauriane Zosso, künstlerische Leiterin des Folkloretreffens.

Für Zosso trifft das Thema den Nerv der Zeit. Im Kontext des Klimawandels sei die Aufwertung der Traditionen, die mit dem Respekt vor der Erde verbunden sind, wichtig.

Stéphane Renz als neuer Präsident

Letztes Jahr übergab der ehemalige Präsident des internationalen Folkloretreffens Freiburg, Roland Bürgy, das Zepter an Stéphane Renz. Für ihn ist aber nur das Amt als Präsident neu. Renz hatte von 2010 bis 2014 die künstlerische Leitung des RFI inne. Zudem ist sein Vater, Cyrill Renz, eines der Gründungsmitglieder des Festivals.

Als Sohn einer der Gründer war ich von Anfang an dabei. Für mich ist es eher ein Comeback.

Seit 1975 fand das Folkloretreffen in Freiburg - mit wenigen Ausnahmen - jedes Jahr statt. Das Konzept werde beibehalten, das Folkloretreffen Freiburg werde mit jedem Jahr nur etwas grösser, so Renz.

Kaum mehr Schweizer Folklore vorhanden

Jedes Jahr werden Gruppen aus allen Ecken der Welt für das Folkloretreffen eingeladen. Das Besondere an den Gruppen ist die noch heute starke Verbundenheit der Gesellschaft mit der Kultur im jeweiligen Land. Etwas, was in der Schweiz zunehmend verschwinde, sagt Loriane Zosso: "Überall in der Welt, ausser Europa, sind die Traditionen noch sehr stark. Besonders in Lateinamerika. Dort kann man Folklore sogar studieren." In der Schweiz habe man zwar auch Traditionen, diese würden aber weniger stark gelebt, als in anderen Kulturen, so Zosso.

Auch Stéphane Renz sagt, dass die Schweizer Folklore immer mehr verschwindet. Grund dafür sei die sehr hohe Lebensqualität hierzulande:

Wir können wählen, was wir in unserer Freizeit machen. In ärmeren Ländern ist die Kultur präsenter und die Jungen sind noch näher an den Traditionen.

Vor zwanzig Jahren gab es noch zehn bis zwölf Folkloregruppen. Heute seien es noch gerade einmal eine Hand voll.

Das Programm

Die ganze Woche gibt es rund um den Python-Platz zahlreiche, kostenlose Aufführungen der neun internationalen Folkloregruppen zu sehen. Das detaillierte Programm gibt es hier.

In diesem Jahr finden der Umzug durch die Stadt Freiburg und die Eröffnungsfeier am Mittwoch, dem 16. August statt.

Bild: RFI.

Das sind die wichtigsten Programmpunkte:

  • Mittwoch, 16. August, ab 17:30 Uhr: Eröffnungsfeier und Vorstellung aller Folkloregruppen
  • Mittwoch - Samstag: Dorf der Nationen auf dem Python-Platz
  • Sonntag, 20. August, 14:30 Uhr: Schlussvorstellung in der Sporthalle St. Leonard (kostenpflichtig)

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RadioFr. - Vanja Di Nicola / Anna Binz
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