Wo bleibt die Frauenpower im Staatsrat?

Mit Sylvie Bonvin-Sansonnens wurde nur eine einzige Frau in die neue Kantonsregierung gewählt. Reaktionen aus der Freiburger Politik.

Silvie Bonvin-Sansonnens vertritt für die nächsten fünf Jahre als einzige die Frauen im Freiburger Staatsrat. © KEYSTONE

Die Würfel sind gefallen. In der neuen Kantonsregierung sitzen fünf Bürgerliche, ein Linker und eine Grüne. Man könnte auch sagen: sechs Männer und eine Frau. Somit ist der Frauenanteil im Staatsrat genau gleich geblieben wie in der letzten Legislatur. Aber immerhin, im Vorfeld waren mehr Kandidatinnen aufgeführt als auch schon, auch bei den bürgerlichen Parteien. Die SVP schickte die Murtnerin Gilberte Schär ins Rennen, die Mitte Luana Menoud-Baldi. Beide Frauen zogen aber ihre Kandidatur für den zweiten Wahlgang zurück, weil ihre männlichen Kollegen im ersten Wahlgang bessere Resultate erzielten.

Erfreut, aber auch tief enttäusch

Schlussendlich sei es der Entscheid der Wählerschaft, wer gewählt wird, sagte der frisch ernannte SVP Staatsrat, Philippe Demierre. Olivier Curty, der bestätigte Staatsrat der Mitte, bedauerte, dass nicht mehr Frauen gewählt wurden, aber man dürfe nicht vergessen: In Bundesbern seien es gerade zwei Frauen, die den Kanton Freiburg im Ständerat vertreten würden. Sylvie Bonvin-Sansonnens der Grünen wird die einzige weibliche Staatsrätin sein. Sie freute sich ob ihrer Wahl, aber sie sei auch "tief enttäuscht", dass nicht mehr Frauen die Wahl geschafft haben. Für SP Grossrat Elias Moussa entspricht der geringe Frauenanteil nicht der Bevölkerung und dies sei erschreckend. SP Staatsrat Jean-François Steiert ergänzte, dass im Kanton Freiburg sechzig Prozent der Bevölkerung rechts stimmen würden und dass bei den Bürgerlichen der Frauenanteil keine grosse Rolle spielen würde. Das Resultat widerspiegle die politische Realität.

RadioFr. - Corina Zurkinden / rb
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