Freiburger Stimmbevölkerung sagt Ja zur TPF-Vorlage
Fast 58 Prozent der Freiburger Stimmbevölkerung befürwortet das Dekret über die Erhöhung der Beteiligung des Staats Freiburg am Aktienkapital der Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF.
Die Freiburger Stimmbevölkerung befürwortet das Dekret über die Erhöhung der Beteiligung des Staats am Aktienkapital der Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF. 57,75% legten ein Ja in die Urne.
Dabei zeigt sich ein Stadt-Land-Graben. In den Gemeinden des oberen Sensebezirks, in Plaffeien, Giffers, Brünisried, Plasselb und St. Silvester, wurde die Vorlage abgelehnt. Auch in ländlicheren Gemeinden der anderen Freiburger Bezirke, wie etwa Le Mouret, Pierrafortscha oder Autigny im Saanebezirk, sowie Jaun oder La Roche im Greyerzbezirk sprach sich die Stimmbevölkerung gegen das Dekret über die Erhöhung der Beteiligung des Kantons Freiburg am Aktienkapital der TPF aus.
"Je weiter entfernt die Gemeinden von den urbanen Zentren sind, desto mehr sind die Leute auf ihr Auto angewiesen. Die Personen in diesen Gebieten sehen wohl deshalb nicht ein, warum der öffentliche Verkehr mit zusätzlichen Steuergeldern gestützt werden soll", erklärt sich Staatsrat Jean-François Steiert den Stadt-Land-Graben dieser Abstimmungsvorlage. Gleichzeitig hätten sich gerade die Gemeinden des Senseoberlandes für eine bessere Ausstattung des öffentlichen Verkehrs stark gemacht, so Steiert weiter.
Etwas überraschend ist jedoch der Ja-Anteil im Seebezirk für die TPF-Vorlage. Mit über 61% weist die Seeländer Stimmbevölkerung die höchste Zustimmung im ganzen Kanton Freiburg für diese Vorlage auf. Trotz des ländlichen Charakters vieler Gemeinden, lässt sich im Seebezirk besagter Stadt-Land-Graben nicht erkennen. "Das habe ich noch nicht ganz verstanden", sagt Staatsrat und Verwaltungspräsident der TPF, Didier Castella, gegenüber RadioFr. "Ich bedanke mich bei den Leuten". Die Verkehrsbetriebe wollen nun das Abstimmungsresultat analysieren und mit den Gemeinden zusammenarbeiten, um den öffentlichen Verkehr mit bewusstem Miteinbezug der regionalen Bedürfnisse zu entwickeln.
"Die Bevölkerung hat verstanden die Wichtigkeit des Dekrets erkannt, damit der öffentliche Verkehr säuberer wird", ergänzt die Murtner SVP-Grossrätin und Co-Präsidentin des überparteilichen Ja-Komitees, Katharina Thalmann-Bolz.
Für was werden die Mittel verwendet?
In den nächsten Jahren werden die TPF viel investieren, um ihr Angebot auszubauen und ihre Buss-Flotte CO₂-neutral zu gestalten. Die Rede ist von 580 Millionen Franken. Geplant sind zudem neue Bushöfe, Park-and-Ride-Anlagen sowie der Ersatz alter Zugkompositionen. "Wir werden nun Offerten einholen, um unsere Ziele bis 2030 zu erreichen", erklärt Didier Castella. Dies soll nun durch die grössere Beteiligung des Staats am Aktienkapital der TPF ermöglicht werden. Der Staat wird somit 60 Millionen Franken seines Vermögens investieren.
Doch welche technologische Entwicklung wird beispielsweise punkto Fahrzeugflotte präferiert? "Die beste Technologie für den jeweiligen Kontext", fasst Castella zusammen. So setze man in der Stadt klar auf den elektrischen Antrieb. In den Regionen sei es unter anderem wegen dem höheren Autonomiebedarf wohl besser, sich auf Wasserstoffantrieb zu fokussieren, so der Staatsrat und Verwaltungspräsident der TPF.