Verhärtete Fronten zwischen Fans und Clubs
Die von der National League AG neu beschlossene Erhöhung auf sieben ausländische Spieler pro Club erhitzt die Gemüter.

Die Vereine der National League beschlossen letzte Woche, das Ausländerkontingent von derzeit vier auf sieben Ausländer zu erhöhen. Ebenfalls belasten Ausländer mit Schweizer Lizenz das Kontingent, sobald sie 23 Jahre alt sind.
Die beiden Änderungen treten ab der Saison 2022/23 in Kraft. Bereits im Vorfeld regte sich heftiger Widerstand gegen die Öffnung des ausländischen Spielermarktes. Spieler, der schweizerische Eishockeyverband und vor allem die Fans wehrten sich gegen die Pläne der Clubs und der Liga. Vergeblich, wie sich nun zeigt.
Kein Verständnis der Fans
André Schultheiss, Präsident des Gottéron Fanclubs Sense, stört sich vor allem auch an der Kommunikation der Clubs. «Bisher hiess es immer, die Erhöhung der Ausländeranzahl sei noch in der Vernehmlassung. Und dann wurde das Ganze plötzlich und hinter verschlossenen Türen beschlossen.» Für die Fans ist die Erhöhung nicht nachvollziehbar. Die Sorgen um den Nachwuchs, die Nationalmannschaft und das Niveau des Schweizer Eishockeys überwiegen.
Noch mehr echauffiert sich André Schultheiss aber, dass die Anregungen von aktuellen und ehemaligen Spielern keine Beachtung finden. «Dies ist eine Arroganz seitens der Klubs.» Schultheiss hat Verständnis für den Unmut der Fans, ruft aber gleichzeitig zu Respekt auf.
Zum Schluss wird Schultheiss emotional: «Gottéron ist mein Club, ich bin mit ihm aufgewachsen aber irgendwann mag auch ich nicht mehr.» Viele Leute haben ihn angerufen in letzter Zeit. Ihnen liegt das Thema auf dem Magen, sie sorgen sich um die Identifikation mit Freiburg-Gottéron und allgemein mit dem Schweizer Eishockey. Ein Happy End für die Fans scheint zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen.
Der CEO von Gottéron, Raphaël Berger, hat gegenüber RadioFr. bestätigt, dass die Erhöhung des Ausländerkontingentes beschlossene Sache ist. «Es ist ein Kompromiss. Einige Clubs waren gegen eine Erhöhung und andere wollten noch mehr ausländische Spieler zulassen. Die Erhöhung ist angemessen.»