Globull spendet seine Einnahmen an "Osons l'accueil"

Der Club in Bulle wird den gesamten Umsatz des Abends "Dance for Ukraine" am 17. April weitergeben zugunsten von Kriegsvertriebenen.

Fast 900 Freiburger Familien haben sich bereit gemeldet, um ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen. © KEYSTONE

Am Ostersonntag findet im Globull die Veranstaltung "Dance for Ukraine" statt. "Der gesamte Erlös wird für die Aufnahme von ukrainischen Familien mit Kindern in der Schweiz gespendet", versprach der grösste Nachtclub des Kantons letzten Monat in einer Mitteilung. Nun hat er entschieden, an welche Organisation das Geld gespendet wird.

Die Wahl fiel auf "Osons l'accueil", den Verein, der Flüchtlinge bei Freiburger Gastfamilien unterbringt. "Wir wollten uns mit einer regionalen und zuverlässigen Organisation zusammentun", erklärt Gilles Ancion, der Verwalter von Globull. "Wir wissen, wohin das Geld fliesst, und es kommt direkt den Bedürftigen zugute." Eine Charta legt die Rahmenbedingungen für diese solidarische Aktion fest.

Flexibler Billettpreis

Eintrittskarten für den Abend gibt es in vier Preiskategorien von 20 bis 100 Franken - dabei gibt es keine Unterschiede beim Zutritt zu den Konzerten. Aber Besucher erhalten dadurch die Möglichkeit, mehr zu spenden, wenn sie möchten. Globull hat auch das Hip-Hop- und Elektro-Programm für den Abend veröffentlicht. Der Belgier Henri PFR, das italienische Duo VINAI und mehrere Resident-DJs werden das Publikum in den drei Sälen des Clubs von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens zum Tanzen bringen. Die meisten Künstler haben ihre Gagen ebenfalls gespendet. Ziel von Globull ist es, an dem Abend mindestens 50'000 Franken zu sammeln.

Das Personal hat sich dazu bereit erklärt, am Ostersonntag kostenlos zu arbeiten, selbst nach zwei Jahren Pandemie. "Die Idee kam uns übrigens auch wegen dieser Krise", betont Gilles Ancion. "Wir haben uns gesagt: Wenn wir unsere ganze Energie darauf verwenden können, diese Notlage zu überstehen, dann können wir uns auch für andere einsetzen." Der Nachtclub musste trotzdem Kritik einstecken. "Wir wurden gefragt, warum wir uns für diesen und nicht für einen anderen guten Zweck entschieden haben. Wir sind sehr betroffen von diesem Krieg, der so nah an uns herangerückt ist."

Über "Osons l'acceuil" sind bisher 644 ukrainische Vertriebene in 277 Familien aufgenommen worden im Kanton Freiburg. Diese Zahlen hat der Verein an die ORS Gruppe weitergeleitet. Insgesamt haben sich fast 900 Familien gemeldet, die ihre Türen für Flüchtlinge öffnen wollen.

Frapp - Alexia Nichele / iwi
...