"Habe die Identifikation mit Gottéron verloren"

Mitte Juni habe er die Mitglieder des Gottéron Fanclub Sense und die Verantwortlichen von Freiburg-Gottéron über seinen Rücktritt informiert, schreibt André Schultheiss in einem Mail, das RadioFr. vorliegt. Der Entscheid sei nun seit einigen Jahren gereift. In der vergangenen Corona-Saison habe er viel Zeit gehabt, sich Gedanken zu diesem Entschluss zu machen. André Schultheiss ist ein absolutes Gottéron Original. Markant sind seine oft in den Clubfarben gefärbten Haare. Über Jahre hat Schultheiss die Fanfahrten per Car an die Auswärtsspiele von Freiburg-Gottéron organisiert, ein Konzept welches sich bewährte, wie er schreibt. Damit ist jetzt aber Schluss.

Bis auf Weiteres keine Gottéron Spiele mehr

André Schultheiss nennt in seinem Schreiben einige Gründe für seinen Rücktritt. Vor allem spricht er aber die Veränderungen im Sport und speziell im Schweizer Eishockey an. Das Schweizer Eishockey gehe für ihn in eine Zukunft, die er nicht mehr mittragen könne. Daran ändere auch die Kehrtwende in Sachen Ligareform nichts (die National League stockt unter anderem das Ausländerkontingent vorerst nicht auf 10 Ausländer pro Verein auf. Anmerkung der Red.). Schultheiss hatte sich vehement gegen die Ligareform stark gemacht (RadioFr. berichtete).

Trotzdem ist sich André Schultheiss bewusst, dass er nicht in Nostalgie leben könne, aber wenn er sich für etwas starkmache, müsse es für ihn äusserlich wie innerlich stimmen. Vor allem kritisiert Schultheiss, dass das Eishockey immer mehr zum Business verkommt. Das Geld stehe über dem Wert der Fans und der Wert der Fans werde seiner Meinung nach von vielen Clubs kaum mehr wahrgenommen. Deshalb werde er bis auf Weiteres auch keine Spiele von Freiburg-Gottéron mehr besuchen, weder zu Hause noch auswärts.

Schultheiss betont aber auch, dass dies nicht die einzigen Gründe für seinen Rücktritt sind. Er sei jetzt 62 Jahre alt und wolle das Leben, solange es seine Gesundheit erlaube, geniessen.

Fanclub Sense wird weiter bestehen

Ein wichtiges Anliegen von Schultheiss ist der Fortbestand des Fanclubs Sense. Dies hätte ihm der Vorstand an der Vorstandssitzung zugesichert, schreibt Schultheiss in seinem Mail. Auch wolle er in Zukunft den Vorstand bei Bedarf unterstützen und werde weiterhin Mitglied des Fanclubs bleiben. Die Verantwortung für die Auswärtsfahrten gibt der Fanclub Sense ab. Wie es damit weitergeht, ist noch nicht klar. Trotz allem bleibt André Schultheiss dem Eishockey weiterhin erhalten. Für die nächste Saison hat er sich dem Fanclub der Düdingen Bulls als Präsident zur Verfügung gestellt.