Die Gewalt unter Jugendlichen besser bekämpfen

Die Bekämpfung von Straftaten, die von Jugendlichen begangen werden, ist eine der Prioritäten des Kantons Freiburg für die nächsten vier Jahre.

Beim Jugendgericht werden drei neue Stellen geschaffen, um die Kriminalität der Jugendlichen besser bekämpfen zu können. © Keystone

Freiburg hat seinen Vier-Jahres-Plan zur Bekämpfung der Kriminalität vorgestellt. Der Kanton stellt ein neues Phänomen fest, das Sorgen bereitet: „In letzter Zeit ist eine Banalisierung der Gewalt unter Jugendlichen zu beobachten“, sagt Pierre-Laurent Dougoud, Präsident des Jugendstrafgerichts. "Immer mehr Jugendliche sind mit gefährlichen Gegenständen im öffentlichen Raum unterwegs. Auch die Angriffe von Gruppen auf einzelne Personen nehmen zu", äussert er sich.

Für den Richter ist dies eine Folge der Covid-Phase, in der einige Jugendliche ihre Hobbys aufgeben mussten und es nicht schafften, wieder Fuss zu fassen. Jetzt sind sie nicht mehr beschäftigt und geraten in eine Spirale, die sie zu immer schwereren und häufigeren Straftaten treibt.

Mehr Personal für das Jugendgericht

Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, werden beim Jugendstrafgericht drei Stellen mit 2,8 Vollzeitäquivalenten geschaffen. Dabei handelt es sich um eine Stelle für einen Richter, eine Stelle für einen Gerichtsschreiber und eine Stelle für eine Sekretärin. Laut Pierre-Laurent Dougoud handelt es sich um willkommene Verstärkungen. Diese sollten in erster Linie dazu beitragen, die Reaktionszeit zu verbessern.

Dank dieser neuen Stellen hofft das Jugendgericht darauf, dass weniger Strafbefehle nötig sein werden. Pierre-Laurent Dougoud erklärt: „Die Anwesenheit des Richters bei der Verhandlung ermöglicht es zu zeigen, dass genau hingeschaut wird. Die Autorität wird verkörpert und die Strafe wird erklärt. So werden die Jugendlichen in die Verantwortung genommen und Rückfälle sollen verhindert werden.“ Diese zusätzlichen Mittel, die dem Jugendgericht zugewiesen werden, sollen auch verhindern, dass es zu lange dauert. „Wenn man spät handelt, besteht die Gefahr, dass bei den Straftätern ein Gefühl der Straflosigkeit entsteht“, ergänzt er.

Auch Zuwachs bei der Cyberkriminalität

Neben der Gewaltprävention, insbesondere bei Jugendlichen, will der Kanton Freiburg in seiner Kriminalitätsbekämpfung für den Zeitraum zwischen 2024 und 2027 den Drogenhandel besser bekämpfen, indem er insbesondere die Ankunft von Crack bewältigt und die Betreuung von Drogenabhängigen verbessert.

Der Kanton will auch seinen Kampf gegen die Cyberkriminalität, die in den letzten Jahren explosionsartig zugenommen hat, sowie seinen Kampf gegen die organisierte Kriminalität und die Finanzkriminalität intensivieren und dabei stärker mit dem Bund zusammenarbeiten. Um seine Ziele zu erreichen, wird der Staatsrat bei der Ausarbeitung des Budgets 2025 mehr Mittel beantragen. Er wird drei zusätzliche Stellen zur Stärkung der Staatsanwaltschaft fordern.

RadioFr. - Maëlle Robert / fw
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