Helikopter verhindert grosse Mückenplage am Greyerzersee

Warme Sommernächte blieben dieses Jahr grösstenteils aus. Mücken gab es dennoch. Und es hätten sogar noch mehr sein können.

Ein Weibchen kann bis zu 200 Eier aufs Mal ablegen. © Pixabay

Seit 30 Jahren bekämpft Peter Lüthy Stechmücken. Auch diesen Sommer stand der ehemalige Professor für Mikrobiologie an der ETH im Einsatz. "Aufgrund von unserer Erfahrung hätte es sonst eine sehr starke Mückenplage am oberen Greyerzersee gegeben", sagt Lüthy. Besonders die Gemeinden Broc, Morlon und Bulle wären betroffen gewesen.

Bei den Einsätzen fliegt ein Helikopter über das betroffene Gebiet und sprüht Biopestizid. Dieses ist für Mensch und Natur ungefährlich. Ziel sind die Larven, also die Eier der Mücken. "Das obere Ende des Greyerzersees ist als Feuchtgebiet prädestiniert für Mücken. Vor allem Überschwemmungsmücken legen dort ihre Eier ab. Bei Weibchen sind das bis zu 200 Eier aufs Mal", erklärt Lüthy.

Auch wenn diese Mücken keine Krankheiten übertragen und damit ungefährlich für die Menschen sind, können sie allergische Reaktionen auslösen. Und lästig sind sie sowieso. Deshalb seien diese Einsätze gerechtfertigt, ist Peter Lüthy überzeugt.

Zu wenig natürliche Feinde

Vor allem beim Greyerzersee seien die Lebensbedingungen für die Mücken ideal, weil der Seepegel regelmässig schwanke, sagt Regula Binggeli vom Freiburger Amt für Natur und Landschaft: "Es gibt Stellen, die nicht regelmässig überflutet werden." Dort fehlen Fische und Amphibien, welche die Larven der Mücken fressen.

Am Murtensee oder Neuenburgersee gebe es hingegen weniger solcher Stellen. Insgesamt seien wegen des verregneten Sommers die Bedingungen für Mücken dieses Jahr aber besonders gut gewesen.

RadioFr. - Tracy Maeder / Yves Kilchör / pef
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