Hohe russische Verluste laut USA

Russland hat nach Einschätzung von US-Geheimdiensten im Angriffskrieg gegen die Ukraine in den vergangenen Monaten schwere Verluste erlitten. Allein seit Dezember seien mehr als 20 000 Soldaten getötet und rund 80 000 verwundet worden, sagte der der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Montag in Washington.

Ein ukrainischer Soldat feuert eine RPG Panzerfaust während seiner Ausbildung an der Front. Foto: Libkos/AP/dpa © Keystone/AP/Libkos

Zunächst war nach den Äusserungen unklar geblieben, ob die Geheimdienstinformationen den Krieg in der Ukraine insgesamt oder nur die Schlacht um die umkämpfte Stadt Bachmut widerspiegeln. Ein Vertreter des Nationalen Sicherheitsrates stellte am Dienstag jedoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur klar, dass sich die Opferzahl auf die Kämpfe in der gesamten Ukraine beziehe. Unabhängig überprüfen lassen sich die Zahlen nicht.

Bei etwa der Hälfte der gefallenen Soldaten auf russischer Seite handle es sich um Söldner der Wagner-Truppe, sagte Kirby weiter. Die meisten von ihnen seien russische Strafgefangene gewesen, die ohne ausreichende Kampf- oder Gefechtsausbildung in den Krieg geschickt worden seien, sagte Kirby. Angaben zu den Opfern auf der ukrainischen Seite machte Kirby nicht.

US-Generalstabschef Mark Milley hatte im November von weit mehr als 100 000 getöteten oder verwundeten russischen Soldaten in den ersten acht Kriegsmonaten berichtet. Das Gleiche gelte wahrscheinlich für die ukrainische Seite, sagte er damals.

Russland kontrolliert nach seinem Einmarsch vor über 14 Monaten einschliesslich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim beinahe ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets. Die östliche Stadt Bachmut wird seit Monaten gemeinsam von der russischen Armee und der Wagner-Truppe angegriffen. Inzwischen kontrollieren die Angreifer eigenen Angaben nach rund 85 Prozent des Stadtgebietes.

Kirby sagte, der strategische Wert einer Rückeroberung Bachmuts durch Russland sei gering und werde den Verlauf des Kriegs nicht zu Gunsten Russlands ändern. "Für Russland sind diese Bemühungen, vor allem in Bachmut, mit einem sehr, sehr hohen Preis verbunden", sagte Kirby. Russlands Waffenvorräte und Truppen seien erschöpft, die ukrainische Verteidigung in den Gebieten um Bachmut bleibe hingegen weiterhin stark.

SDA
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