Immer mehr Schweizer Unternehmen setzen auf KI

In den nächsten drei bis fünf Jahren werden fast 50 Prozent der Schweizer KMU täglich künstliche Intelligenz einsetzen, schätzt ein Experte.

KI kann viele Anwendungen für Unternehmen haben. © Envato

Siri, ChatGPT oder MonkeyLearn werden vielleicht die neuen Angestellten der Freiburger KMU sein. Seit ihrer Einführung vor über einem Jahr nimmt die künstliche Intelligenz einen immer wichtigeren Platz in der Arbeitswelt ein.
Vor kurzem hat zum Beispiel das Freiburger Unternehmen Up to You eine auf KI spezialisierte Abteilung mit zwei Mitarbeitern gegründet. Die Anwendungsmöglichkeiten dieser neuen Technologie sind nahezu unbegrenzt, meint Frédéric Matthey, KI-Experte und Mitbegründer des Unternehmens Innovatim.

Frédéric Matthey erklärt, dass man KI im Prozess der Mitarbeiterrekrutierung einsetzen könne. "Die Intelligenz wird dafür sorgen, dass wir die Bewerbungsunterlagen erhalten, sie analysieren und direkt mit dem Bewerber interagieren, indem wir ihm sehr gezielte Fragen stellen." Die KI könnte so die Qualität der Bewerbungen für den Personalverantwortlichen einschätzen. Sie könnte auch als Anrufbeantworter dienen, um Kunden schnell Auskunft zu geben und sie weiterzuleiten.

"Die Welt verändert sich"

Frédéric Matthey hielt am Donnerstagmorgen einen Vortrag vor den Mitgliedern des Arbeitgeberverbands des Kantons Freiburg. Er behauptete, dass derzeit etwas weniger als 10 Prozent der Schweizer Unternehmen KI einsetzen. Diese Zahl werde aber in den nächsten drei bis fünf Jahren auf 50 Prozent ansteigen.

Für ein Unternehmen ist es ein Risiko, KI nicht einzusetzen, weil die Konkurrenz sie nutzen wird.

Besteht dann ein Risiko für die Beschäftigten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren? "Wie bei jeder Transformation werden Berufe betroffen sein. Es wird neue Arbeitsplätze geben, während einige wegfallen", antwortet Frédéric Matthey. Alle Revolutionen hätten Veränderungen mit sich gebracht. Als Beispiel nennt er die Mechanisierung, die Elektrifizierung und dann das Aufkommen des Internets. "Man muss sich dessen bewusst sein und die Rahmenbedingungen schaffen, die es einem ermöglichen, sich an diese Veränderungen anzupassen. Die Welt verändert sich, wir müssen diese Entwicklung annehmen."

RadioFr. - Hugo Savary / Mattia Pillonel / tm
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