Zeitungs-Abo für junge Erwachsene im Kanton Freiburg

Der Grosse Rat hat das Medienförderungsgesetz angenommen. Jugendliche erhalten somit ein digitales Jahresabonnement eines regionalen Mediums.

Die Massnahme zielt darauf ab, junge Menschen für regionale und kantonale Themen zu sensibilisieren und Titel der Regionalpresse zu unterstützen. © Keystone

Der Freiburger Grosse Rat stimmte am Donnerstag für ein Gesetz zur Unterstützung der Regionalmedien, welches Jugendlichen ab 18 Jahren aus dem Kanton ein Jahresabonnement anbietet. Die Massnahme, die mit 175'000 Franken pro Jahr beziffert wird, unterliegt einer dreijährigen Versuchsphase.

Das Gesetz wurde nach der zweiten Lesung mit 79 zu 13 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen; die erste Lesung fand Anfang Februar statt. Insbesondere die FDP und die SVP äusserten Zweifel an die Relevanz dieses Gesetzes. Der Staatsrat Olivier Curty erklärte dazu:

Die Idee zielt darauf ab, junge Menschen zu interessieren und das demokratische Funktionieren zu gewährleisten. Auch wenn es nur eine bescheidene Unterstützung ist.

Digitale Medien statt Zeitungen

Mehrere Grossrätinnen und Grossräte fanden es ausserdem wenig sinnvoll, Abonnements anzubieten, die im Prinzip digital sind, ausser für drei Zeitungen. "Ein Scheitern des Angebots ist nicht ausgeschlossen", betonte der Mitte-Grossrat Christian Clément. Ähnliche Initiativen seien in letzter Zeit nur sehr begrenzt aufgenommen worden, so sein FDP-Kollege Savio Michellod.

Andere betonten die Notwendigkeit, die Motion anzunehmen. Diese liege dem Gesetz zugrunde, das im Oktober 2022 mit 48 zu 40 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen wurde. Eine der Motionärinnen, die SP-Grossrätin Marie Levrat, nannte zusammen mit dem GLP-Grossrat Brice Repond zwei Herausforderungen: die direkte Demokratie und der Zugang zu qualitativ hochwertigen Informationen für junge Erwachsene.

3700 Jugendliche pro Jahr

Das Gesetz ermöglicht es Neubürgerinnen und Neubürger mit Wohnsitz im Kanton ein Abonnement für ein regionales Medium abzuschliessen. Rund 3700 Personen pro Jahr könnten davon profitieren. Jugendliche, die volljährig werden, können das Abonnement rückwirkend ab dem 1. Januar beantragen.

Das Gesetz zielt darauf ab, Jugendliche für regionale und kantonale Themen zu sensibilisieren und regionale Zeitungen zu unterstützen. Die Rolle der Kommunikation durch den Staat wurde hervorgehoben, um die Verbreitung des Angebots zu gewährleisten. Die Gültigkeit des Gesetzes muss nach fünf Jahren bestätigt werden.

Da es sich bei der Zielgruppe, um junge Erwachsene handelt, die Medien grösstenteils in digitaler Form konsumieren, hat der Staatsrat entschieden, nur Online-Abonnement in das Gesetz aufzunehmen.

SDA - Redaktion
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