Uneinig beim Budget – die Reorganisation Gesundheitsnetz See

An der Delegiertenversammlung am Donnerstag des Gesundheitsnetz See GNS war man sich nicht überall einig. Klar ist jedoch, dass die Reorganisation sich verzögert.

Die Spitex erhält anstatt drei nur sieben neuen Vollzeitstellen (Symbolbild). © Keystone

Drei Millionen mehr Budget, als noch in diesem Jahr. So war es für das Jahr 2023 beim Gesundheitsnetz See GNS vorgesehen. Die Energie-Krise und der Fachkräftemangel machen sich auch bei den Gesundheitseinrichtungen im See-Bezirk bemerkbar. Mehrkosten, die gerade einmal drei der 39 anwesenden Delegierten bereit waren in dieser Art und Weise zu tragen. Somit ist das Budget 2023 vom Tisch. Und damit auch die Reorganisation per 1. Januar 2023.

"Wir werden die Reorganisation zurückschieben müssen. Vermutlich auf den 1. Juli 2023", sagt GNS-Geschäftsleiter Daniel Corpataux nach der Sitzung. Ein halbes Jahr später, als geplant. Am meisten schmerze, dass von zehn vorgesehenen neuen Vollzeitstellen bei der Spitex nur sieben durchgewunken wurden.

Die Gemeinden seien schlichtweg überfordert gewesen. Erst kam die Reorganisation und Budget-Frage bei der Feuerwehr, nun auch noch das Gesundheitsnetz. "Da kamen wir einfach im falschen Moment. Andererseits weiss man auch nie, wann der richtige Moment ist", so Corpataux.

"Wir brauchen einen guten Finanzplan."

Klar ist aber, dass der Um- und Anbau beim Alters- und Pflegeheim in Courtepin vollumfänglich von den Gemeinden finanziert wird. Die Kosten von 13,5 Millionen hätten auch über einen Kredit via Gesundheitsnetz See getragen werden können. Hier sprachen sich die Gemeinden aber für eine Eigenfinanzierung aus. Und auch die Anschaffung von zwei neuen Fahrzeugen für die Spitex See wurde einstimmig durchgewunken.

Spannend wird es für Michaela Mordasini. Sie löst Petra Schlüchter als Präsidentin des GNS ab. Sie selber war überrascht: "Ich bin noch nicht so lange dabei", sagt sie. Die Arbeit im Gesundheitswesen werde immer anstrengender. Ihr Ziel: Den Fachkräften im Gesundheitswesen unter die Arme zu greifen. "Was es nun braucht, ist ein guter Finanzplan. Wir müssen den Gemeinden aufzeigen, welchen Benefit solche Umstrukturierungen bringen. Klar sind die Kosten zu Beginn immer hoch, aber das lohnt sich auch", so Mordasini. Nun gilt es dies noch den Gemeinden aufzuzeigen und diese – nicht nur mit ins Boot zu holen – sondern auch noch in dieselbe Richtung rudern zu lassen. 

RadioFr. - Andrea Schweizer
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