Keine Unterstützung für private Kindertagesstätten
Die private Kita "Les Coquelicots" muss aus finanziellen Gründen schliessen, obwohl es in der Stadt Freiburg zu wenige Kita-Plätze gibt.

In der Stadt Freiburg gibt es zu wenige Kita-Plätze, wie eine Umfrage letztes Jahr gezeigt hat. Trotzdem muss die Kita "Les Coquelicots" im Perolles-Quartier Ende Juni schliessen. Das schreibt deren Leiterin, Anne-Frédérique Grossenbacher, in einem Brief an die Eltern. Die Kindertagesstätte rentiere sich nicht mehr. Grossenbacher sieht die Ursache bei den subventionierten Kitas, die ihrer privaten Tagesstätte Konkurrenz machen. Hinzu komme die Corona-Pandemie. Zweimal habe sie die Stadt Freiburg vergeblich um Hilfe gebeten.
„Les Coquelicots ist nicht im Freiburger Krippenverband, sondern ganz privat“, erklärt Gemeinderätin Antoinette de Weck (FDP). „Das ist ihr Recht.“ Allerdings habe man dadurch keine Kontrolle über sie. Gleichzeitig schreibt die Stadt in einem Communiqué, dass sie weitere Kita-Plätze finanzieren will. „Wir möchten gerne, dass alle Eltern, die einen Platz suchen, auch einen finden“, sagt de Weck dazu. Nächstes Jahr seien deshalb weitere Gelder für Kita-Plätze vorgesehen. Auf die Schnelle sei aber keine Finanzierung neuer Plätze möglich, da es sich um eine Frage des Budgets handle.
Eine Begründung, die Anne-Frédérique Grossenbacher schockiert. Sie brauche lediglich Unterstützung für fünf Kita-Plätze, um dieses Jahr über die Runden zu kommen. Von der Stadt Freiburg fühle sie sich im Stich gelassen, wie sie gegenüber RadioFr. sagt. Antoinette de Weck betont jedoch, dass die Stadt mit einer Mietzinsreduktion der Kita bereits einmal unter die Arme gegriffen hat – wenn auch indirekt. Laut Grossenbacher reiche diese Unterstützung aber nicht aus.
Nicht nur "Les Coquelicots", sondern auch die subventionierten Kitas wurden von der Pandemie hart getroffen. Die Kinderbetreuung habe sich durch das Virus und die Homeoffice-Pflicht stark verändert, sagt Michèle Kaufmann-Meyer von Kibesuisse Region Freiburg. „In allen Kitas und Betreuungsinstitutionen ist die Situation wegen Covid schwieriger geworden – für das Personal, die Kinder und die Familien.“