Keine zusätzliche Unterstützung für Biogasanlagen
Der Freiburger Staatsrat will die Entwicklung von Biogasanlagen nicht generell unterstützen. Einzelne Projekte ja, aber nicht alle.
Im März letzten Jahres haben die beiden Freiburger Mitte-Grossräte Christian Clément und Hubert Dafflon eine Motion eingereicht die verlangt, dass der Staatsrat die Entwicklung von Biogasanlagen stärker unterstützen soll. Der Staatsrat empfiehlt nun aber, die Motion abzulehnen.
In der Motion verlangten die beiden Freiburger Grossräte, dass der Staatsrat gute 90 Prozent aller Kosten für die Projektstudien bei landwirtschaftlichen Biogasanlagen übernehmen soll. Laut den Motionären würde diese Unterstützung das finanzielle Risiko der Projektträger senken und die Nutzung des Biogaspotenzials im Kanton Freiburg verbessern.
Punkto Förderung von Biogasprojekten im Kanton sind sich die beiden Grossräte und der Staatsrat einig. Letzterer ist aber der Meinung, dass bei der Biomasse zwar ein ungenutztes Potenzial existiert, dieses aber insgesamt sehr klein ist, auch wenn der Kanton Freiburg über eine starke Landwirtschaft, Milchwirtschaft und Rindviehzucht verfügt.
Die aktuell in Betrieb stehenden Anlagen nutzen die landwirtschaftliche Biomasse zusammen mit nicht- landwirtschaftlichen Co-Substraten, die auf dem Markt immer schwieriger erhältlich sind, was für neue Anlagen, die diese ebenfalls benötigen, zum Problem wird.
Einige statt alle Projekte finanzieren
Statt eines Subventionierungsprogramms für Machbarkeitsstudien solcher Projekte, sieht der Staatsrat einen grösseren Nutzen darin, Studien für zwei bis drei Pilotprojekte im Kanton Freiburg zu unterstützen. Dies, um die gesamten Faktoren besser zu kennen, damit derartige Anlagen rentabel betrieben werden könnten. Die Resultate dieser Studien würde der gesamten Landwirtschaft einen Nutzen verschaffen und könnten den Bau weiterer Anlagen vorantreiben, so der Staatsrat.
Ausserdem reiche der geltende gesetzliche Rahmen für diese Studien aus und müsse entsprechen nicht angepasst werden. Das Energiegesetz sieht die Möglichkeit zur Unterstützung derartiger Studien vor.
Der Freiburger Staatsrat empfiehlt dem Parlament deshalb diese Motion abzulehnen, verpflichtet sich aber dazu, die Machbarkeitsstudien für zwei oder drei Pilotprojekte zu unterstützen.
