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"Lebenswut" am Belluard Bollwerk International

Die künstlerische Leiterin Laurence Wagner hat das Programm der 41. Ausgabe vorgestellt - es ist ihr letztes Festival.

Laurence Wagner präsentiert ihre letzte Ausgabe des Festivals Belluard Bollwerk © RadioFr.

Die 41. Ausgabe des Festivals vom 27. Juni bis 6. Juli steht unter dem Motto "Lebenswut". Es sei ein klares Zeichen gegen die Herausforderungen und Schwierigkeiten unserer Zeit, erklärte das Festivalteam bei der Präsentation des diesjährigen Programms. "Lebenswut, das ist etwas, was uns alle betrifft. Wir leben und wir sind im Moment oft wütend und haben auch Gründe dazu", so Emma Isolini des Organisationsteams. 27 multidisziplinäre Projekte werden sich vom Belluard im Altquartier bis zur ehemaligen Militärkaserne La Poya ausbreiten. Jedoch werden auch lebensfrohe Performances gezeigt, meint Emma Isolini:

Wir haben auch viele Stücke, die die Zwischentöne des Lebens zwischen Wut und Liebe einfangen.

Internationale Kunstschaffende

Das Festival empfängt Kunstschaffende aus Brasilien, Kanada, Ägypten, Spanien, Frankreich, dem Libanon, Marokko und auch aus Tunesien, Palästina, Polen und der Schweiz. Das Festival eröffnet mit der Premiere Fremde Seelen von Eva-Maria Bertschy, einer Ermittlung auf den Spuren eines vietnamesischen Pfarrers, der im Kanton Freiburg lebte. Diese zweisprachige Kreation wird von der Schauspielerin Carol Schuler, bekannt aus der Serie Tatort Zürich, sowie dem kongolesischen Musiker Kojack Kossakamvwe interpretiert. In Amazing Journey laden Alexandre Montin und Maxine Reys das Publikum ein, auf einem Klangspaziergang durch den öffentlichen Raum mit den Toten in Dialog zu treten.

Für ein würdiges Leben

Die Künstlerinnen und Künstler, die während des Festivals zusammenkommen, werden auch von ihren Lebensumständen sprechen. Die libanesische Künstlerin Tania El Khoury und ihr Mann, der palästinensische Historiker Ziad Abu-Rish, untersuchen in The Search for Power die Stromausfälle, die ihren Alltag im Libanon erschweren. Diese Performance findet in einem Keller der ehemaligen Militärkaserne La Poya statt. Die Kunstschaffenden Alice Oechslin und Mayara Yamada werden ihrerseits die Grenzen der Gewalt durch das Prisma der Liebe zeigen mit ihrer Kreation Ceremony n. 3: The Wedding.

Und zu guter Letzt werden sich die Herzen der Besuchenden zu den Schlagzeugrhythmen von Gaouta, Syqlone und den Sets von Doracell, Urs Rihs und DJ Marcelle erwärmen.

Letzte Ausgabe mit Laurence Wagner

Laurence Wagner hat angekündigt, dass diese 41. Ausgabe ihre letzte sein wird. Nach fünf Jahren an der Spitze des Festivals möchte sie unter anderem mehr Raum für neue Projekte schaffen. Sie hat aber auch ihre Erschöpfung angesichts der immer prekären Bedingungen im Kulturbereich zum Ausdruck gebracht und meint gegenüber RadioFr.:

Diese letzte Ausgabe, die ich für das Belluard Bollwerk konzipiere, ist von der Kraft des Lebens durchdrungen. Eine Mischung aus Energie und Wut.

Die Stelle der künstlerischen Leitung wird zu Beginn des Monats Juni 2024 ausgeschrieben. Weitere Informationen zum Programm gibt es hier: www.belluard.ch. Die Tickets sind ab sofort verfügbar. 

RadioFr. - Martin Zbinden
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