"Manchmal müssen wir nachts mähen!"

Die Freiburger Landwirtinnen und Landwirte arbeiten auf Böden, die noch immer mit Wasser vollgesogen sind. Erntemaschinen bleiben dabei leicht stecken.

Joël Bérard besitzt diesen Mähdrescher mit Raupen, der es ihm ermöglicht, in jedem Gelände zu arbeiten. © RadioFr.

Sie erhellen die Felder in unserer Landschaft und können uns manchmal aufwecken: Die Mähdrescher sind viel unterwegs, manchmal bis spät in die Nacht. Mit der Ankunft des schönen Wetters nutzen die Landwirte die Gelegenheit, um reichlich zu ernten. Aber die Zeit ist knapp und das Wetter gibt zwar Grund zur Hoffnung, macht aber auch Sorgen.

Ein Ungetüm auf Raupen

Joël Bérard ist Landwirt im Glanebezirk. Ganz speziell an ihm ist, dass er professionell Korn drescht. Mit anderen Worten: Andere Bauern rufen ihn, damit er kommt und ihre Ernte einbringt. Der Einwohner von Villargiroud besitzt zwei Mähdrescher, Maschinen mit einem Kostenpunkt von rund einer halben Million Franken.

Der 38-jährige Joël Bérard ist auf eine seiner Mähmaschinen ganz besonders stolz. "Sie hat Raupenketten, sodass ich auch in Gelände fahren kann, wo Maschinen mit Rädern stecken bleiben. In vier Tagen habe ich mehr als 100 Anfragen von Landwirten erhalten", erklärt er. Er fügt noch an: "Mit dieser Maschine habe ich gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil, da in diesem Jahr die Bedingungen sehr schwierig sind. In Prévonloup (VD) ist einer meiner Angestellten in einem Feld stecken geblieben, er hatte die normale Erntemaschine, eine mit Rädern".

Nachtarbeit

Aufgrund des schlechten Wetters in den letzten Wochen und Monaten sind die Felder immer noch mit Wasser vollgelaufen. Die Mähdrescher wiegen mehrere Tonnen. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass sie im Schlamm stecken bleiben. Die Ernte muss gestoppt und es muss versucht werden, die Maschine mit einem Traktor zu befreien. Dies erfordert Zeit, und ein Teil des zu erntenden Getreides kann beschädigt werden.

Für Joël Bérard zählt jeder Moment: "Wenn das Korn reif ist, muss es geschnitten werden. Wenn die Bauern sehen, dass ihr Getreide fertig ist, wollen sie es ernten. Wir versuchen immer, alle zufriedenzustellen", sagt der Freiburger. "Wenn die Wetterbedingungen stimmen, arbeiten wir tagsüber, und wenn wir nachts weiterarbeiten müssen, tun wir das auch."

Auf die Frage, ob sich die Anwohner über den nächtlichen Lärm der Erntemaschinen beschweren, antwortet Joël Bérard: "Das ist schon vorgekommen und wir versuchen, unser Bestes zu tun, um am Tag zu ernten. Aber manchmal haben wir keine Wahl. In diesem Jahr zum Beispiel ist das Zeitfenster für die Arbeit sehr kurz. Es besteht immer die Gefahr von Unwettern."

RadioFr. - Vincent Dousse / cys
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