Mehr Geld für Schweizer Filme? Die Debatte zum Filmgesetz

FDP-Vizepräsidentin Victoria Malecki und FIFF-Leiter Philippe Clivaz diskutieren über "Lex Netflix".

Philippe Clivaz, operativer Leiter des Internationalen Filmfestivals FIFF und Videpräsidentin der FDP Sense und Freiburg debattieren über das Filmgesetz. © RadioFr.

Inländische Fernsehsender zahlen seit Jahrzehnten vier Prozent ihres Umsatzes an die Schweizer Filmindustrie, um diese zu fördern. Diese Regelung soll nun auch auf Streamingdienste ausgeweitet werden. Das heisst, dass künftig auch Streamingdienste wie Netflix oder Disney+ vier Prozent ihres in der Schweiz erzielten Umsatzes an die Schweizer Filmindustrie zahlen müssten. Diese Regelung würde neu auch für ausländische Fernsehsender gelten, die Werbeblöcke mithilfe von Werbefenstern gezielt für das Schweizer Publikum senden.

Mit dem neuen Filmgesetz müsste das Programm der Streamingdienste zudem zu mindestens 30 Prozent aus europäischen Produktionen bestehen.

Wir wollen mehr gute Filme

Victoria Malecki, Vize-Präsidentin der FDP Sense und Freiburg (gegen die Vorlage), findet die heutige Unterstützung von über 120 Millionen Franken bereits extrem grosszügig. Man müsse sich die Frage stellen, ob man einfach mehr Filme oder mehr gute Filme wolle? "Und ich denke, die Antwort der Konsumenten ist: Wir wollen mehr gute Filme“, so Malecki. Sie sei nicht gegen mehr Schweizer Filmproduktionen, aber gegen einen gefährlichen Präzedenzfall, "aufgrund dem unsere Konsumenten teurere Abos bezahlen werden für ein Angebot, das nicht ihren Bedürfnissen entspricht.“

Streamingplattformen müssen sowieso in Filme investieren, nun einfach in der Schweiz

Für Philippe Clivaz, operativer Leiter des Internationalen Filmfestival Freiburg FIFF (für die Vorlage), ist es hingegen nicht normal, dass internationale Streamingdienste in der Schweiz Geld verdienen, aber keines investieren. Dem Argument, dass die Streaming-Abos durch die Annahme des Gesetzes teurer werden, widerspricht er: "Die Streamingplattformen müssen sowieso Filme produzieren und investieren, nun einfach in der Schweiz anstatt im Ausland.“ Und Clivaz ergänzt, dass es sich nur um vier Prozent handelt, die letzten Endes in die Schweiz investiert werden müssen.

Die ganze RadioFr.-Debatte zwischen Philippe Clivaz und Victoria Malecki zum Nachhören gibt es hier:

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