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Mérite sportif: Deutschfreiburger links liegen gelassen

Die Nominierten für den Freiburger Sportpreis 2022 sind bekannt. Deutschfreiburger Athletinnen und Athleten sucht man allerdings vergeblich.

Weder Lario Kramer noch sonst eine Athletin oder Athlet aus dem deutschen Teil des Kantons wurde nominiert. © RadioFr.

Wenn am 13. Januar im Forum Freiburg die besten Freiburger Sportlerinnen und Sportler für ihre Leistungen in diesem Jahr geehrt werden, gewinnt eine Athletin oder ein Athlet aus dem französischsprachigen Teil des Kantons. Dies steht jetzt schon fest. Ein Gremium, unter anderem bestehend aus Sportjournalistinnen und Sportjournalisten, hat keine Athleten aus Deutschfreiburg nominiert. Wer kämpft stattdessen um den Titel?

Mathilde Gremaud. Ihre Nomination bedarf eigentlich keiner weiteren Erklärungen, sie hat in Peking Olympiagold und Olympiabronze gewonnen und dürfte daher als Favoritin ins Rennen gehen. Leichtathletin Audrey Werro startete in dieser Saison richtig durch und wurde 800 Meter Schweizermeisterin auch ihre Nomination ist definitiv verdient. Ein eher unbekannter Name ist jener von Sylviane Métairon. Sie ist Pétanque-Spielerin und wurde dieses Jahr in Dänemark Weltmeisterin. Schön, dass ihre Leistung in einer Randsportart mit einer Nomination honoriert wird. Rémi Bonnet gewann die legendäre Patrouille de Glaciers und gewann die Golden Trail World Series. Auch diese Leistung rechtfertigt die erneute Nomination. Schwinger Romain Collaud komplettiert das Feld der Nominierten, mit seinem Kranz am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Pratteln

Nur ein Athlet pro Sportart

Dieses Kunststück gelang aber mit Sven Hofer, Michael Wiget und Lario Kramer noch drei weiteren Freiburgern. Wieso also gerade Romain Collaud? Nehmen wir als Sinnbild der nicht nominierten Schwinger Lario Kramer. Kramer lieferte wohl die erfolgreichste Saison seiner bisherigen Karriere ab. Er holte sich elf Kränze. Dies gelang seit dem legendären Hanspeter Pellet 2007 keinem Freiburger Schwinger mehr in einer Saison. Auf der stark besetzten Rigi, brachte Kramer im Schlussgang den jetzigen Schwingerkönig Joel Wicki an den Rand einer Niederlage. Und Lario Kramer gewann mit dem Urner- und dem Freiburger Kantonalen zwei Kranzfeste.

Auch Romain holte sich nebst dem Kranz am ESAF vier weitere Kränze, unter anderem jenen auf der Rigi. Trotzdem ist sein Palmarès diese Saison deutlich weniger reichhaltig bestückt, als jenes von Lario Kramer in diesem Jahr. Wieso hat sich das Gremium trotzdem für Romain Collaud entschieden?

Diese Frage kann ich nicht beantworten. Fakt ist: Das Gremium hat in einem demokratischen Entscheid jene, die für Lario Kramer votierten, überstimmt. Damit sorgten sie dafür, dass der Freiburger Sportpreis 2022, nicht wie in anderen Jahren üblich, zu einer rein französischsprachigen Angelegenheit wird.

RadioFr. - Ivan Zgraggen / mz/fw
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