Müssen Sensler Pflegeangestellte um ihre Stelle fürchten?

Im Sensler Gesundheitswesen tut sich einiges. So zum Beispiel rund um den Mehrzweckverband. Doch was bedeutet dies für die Zukunft?

Alle Alters- und Pflegeheime sollen ab 2026 unter einem gemeinsamen Dach stehen. © Keystone

Per 1. Januar 2023 rief der Sensebezirk den Mehrzweckverband ins Leben. In zwei Jahren soll auch das letzte Puzzleteil – der Gesundheitsbereich – in den Verband integriert werden. Viele Veränderungen auf einmal. Doch es kommt noch eine weitere Veränderung hinzu. 

Der Gesundheitsverband Sense will sich neu strukturieren. "Es soll eine neue Trägerschaft geben, die alle Alters- und Pflegeheime sowie die Spitex unter einem Dach vereint", erklärt der Präsident des Gesundheitsverbands Sense, Andreas Freiburghaus. Es könnte sich dabei um eine Stiftung oder eine AG handeln. Wofür sich die Beteiligten entscheiden werden, ist noch unklar. Fallen soll der Entscheid im November dieses Jahres. 

Kein Stellenabbau in Sicht

In Kraft treten will die neue Trägerschaft ebenfalls per Januar 2026. Die Direktion des Gesundheitsverbands, so wie er heute existiert, wird dann in den Mehrzweckverband integriert. Es gibt also zwei Häuser: Im einen ist die neue Trägerschaft zu Hause, im anderen wohnt der Mehrzweckverband und vermietet eine Wohnung an die Direktion des Gesundheitsverbands. 

"Wir wollen die Trägerschaft nicht der Politik angliedern", sagt Andreas Freiburghaus. In erster Linie wolle man Fachkräfte an der Spitze haben, bevor die Politikerinnen und Politiker folgen. 

Neuerungen führen auch immer zu Bedenken oder sogar Ängsten. Werden Stellen abgebaut? Oder gar Pflegeheime geschlossen? Freiburghaus will diese Ängste nehmen: "Es ist in keiner Art und Weise von einem Lohn-Dumping oder ähnlichem die Rede. Viel mehr Probleme macht der Fachkräftemangel und die Frage, ob wir überhaupt die Angestellten finden, die wir brauchen." 

Quereinstieg via SRK-Kurs?

Apropos Fachkräftemangel: Hier hat Andreas Freiburghaus auch bereits eine Idee. "Wir müssen überall rekrutieren. Vielleicht könnten wir die Leute via SRK-Kurs umschulen lassen. Das war eine Idee eines Pflegeheimleiters. Er bezog sich dabei auf Angestellte, denen wegen Konkurs der Firma gekündigt worden ist", sagt Freiburghaus. 

Viele Entscheide bezüglich der verschiedenen Strukturen fielen beinahe gleichzeitig. Die Kommunikation sei nicht optimal von der Hand gegangen, gesteht Freiburghaus ein. "Die zeitliche Nähe hat bestimmt einige Verwirrung gestiftet. Die Sache ist komplex und wir müssen uns die Zeit nehmen, um die offenen Fragen zu beantworten", sagt der Präsident des Gesundheitsverbandes Sense. 

Obwohl bei den Angestellten der Pflege viele Bedenken kursieren, wollte keine Institution sich öffentlich dazu äussern. Aber wieso? "Die Kommunikation bleibt - wegen der laufenden Neustrukturierung - vorerst Sache des Verbandes", sagt Andreas Freiburghaus. 

RadioFr. - Andrea Schweizer
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