Neue Methode zur Früherkennung von Brustkrebs

Eine Forscherin der Universität Freiburg hat einen neuen Bluttest entwickelt, um Brustkrebs frühzeitig erkennen zu können.

Innert zehn Minuten kann der neue Bluttest ermitteln, ob eine Patientin an Brustkrebs leidet oder nicht. © Keystone

Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Im Schnitt erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Für bessere Heilungschancen ist vor allem eine Früherkennung der Krankheit wichtig. Bisher gab es dazu nur einen Weg, eine Mammografie, also ein Röntgenbild der Brust. Diese Methode ist allerdings nicht besonders genau und auch nicht sehr gesund, weil man der Röntgenstrahlung ausgesetzt wird. 

Nun hat eine Forscherin der Universität Freiburg eine neue, einfachere Methode entwickelt, um Brustkrebs zu erkennen. Ein einfacher Bluttest soll genügen, um zu ermitteln, ob eine Patientin an Krebs leidet oder nicht.

Entwickelt wurde der Bluttest von Ivana Domljanovic während ihrer Doktorarbeit. Diese hat sie an der Universität Freiburg in medizinischen Wissenschaften geschrieben.

Bessere Zugänglichkeit zur Brustkrebsvorsorge

Die Patientin muss beim Arzt oder der Ärztin eine Blutprobe abgeben. Der Probe werden Nanosensoren aus Origami-DNA hinzugefügt. Diese Sensoren können Spuren von Krebs im Blut aufspüren. Ein Gerät wertet die Blutprobe aus, erkennt die Signale der Sensoren und kann somit sagen, ob die Patientin an Brustkrebs leidet oder nicht. 

Der innovative Bluttest ist kostengünstiger als eine Mammografie und kann innert Minuten Ergebnisse liefern. Das Ziel sei es, dass Frauen auf der ganzen Welt Zugang zu diesem Bluttest haben und so bessere Brustkrebsvorsorge betrieben werden kann, sagt die Post-Doktorandin Ivana Domljanovic. Der Test könnte in Zukunft auch für andere Krebsarten eingesetzt werden.

Ab 2029 verfügbar?

Im Moment werden verschiedene Tests durchgeführt, um zu beweisen, dass der Bluttest auch wirklich funktioniert. Dazu werden Blutproben von gesunden Frauen und von Frauen mit Brustkrebs verglichen. Diese Tests sollen bis Ende Jahr abgeschlossen sein, so Ivana Domljanovic. Danach folgen weitere klinische Tests und Studien. Die Forscherin hofft, dass sie bis 2029 mit ihrem Produkt auf den Markt gehen kann.

Von der Stadt Freiburg prämiert

Neben diversen anderen Awards hat Ivana Domljanovic auch einen Preis der Stadt Freiburg gewonnen. Für den Preis für nachhaltige Innovation erhält sie  5000 Franken von der Stadt Freiburg. Solche Preise seien nicht nur eine persönliche Anerkennung, sondern auch für das Projekt sehr wichtig. "Es gibt meinem Projekt mehr Glaubwürdigkeit und Unterstützung. So ist es einfacher, Geld und Aufmerksamkeit zu generieren", so Domljanovic.

RadioFr. - Patrizia Nägelin
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