Neuer Vorstoss zum Thema Wolf

Die Freiburger CVP-Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach hat einen parlamentarischen Vorstoss zum Thema Wolf eingereicht. Ein Bericht.

Auch im Sensebezirk wurde letztens ein Wolf gesichtet. (Symbolbild) © KEYSTONE

Im vergangenen Dezember wurde Meister Isegrim auch in der Region des Sensebezirks gesichtet. Kein Wunder, gehen die hitzigen Diskussionen wieder von vorne los. Dies bereits nach einigen Monaten, nachdem das Volk das revidierte Jagdgesetz ablehnte.

Bessere Lösung gefordert

Das revidierte Jagdgesetz sei zwar vom Stimmvolk angenommen worden, aber das Problem Wolf sei nicht gelöst, sagt Christine Bulliard-Marbach von der CVP: “Der Wolf tritt vermehrt auf, sei es im Bündnerland, im Wallis, oder eben jetzt in letzter Zeit auch hier bei uns im Sensebezirk. Es ist wichtig, dass jetzt etwas unternommen wird. Es braucht Lösungen im Umgang mit dem Wolf. Sie müssen sofort in Kraft treten, damit diesen Sommer die Landwirte, die mit ihren Tieren auf die Alp gehen, sich etwas geschützter fühlen können». Sie fordert unter anderem die Lockerung des Schwellenwertes von gerissenen Tieren zum Abschuss des Wolfes. Man solle nicht damit warten müssen, bis das Raubtier 35 Tiere gerissen hat, sondern bereits vorher intervenieren können.

Dass solche Massnahmen wirksam wären, bezweifelt Elias Pesenti, Jagdinspektor. Er arbeitet beim Kantonalen Amt für Jagd und Natur. Wenn man einen Wolf abschiesse, komme ziemlich schnell ein Nachfolger und nehme seinen Platz ein. Pesenti plädiert deshalb für Herdenschutzhünde: «Die beste Lösung, die zugleich vom Bund anerkannt wird, ist der Einsatz von Herdenschutzhunden. Dies gilt vor allem für Sömmerungszonen. Auch Elektrozäune, die gut aufgestellt sind, funktionieren sehr gut gegen einen eventuellen Angriff von Raubtieren».

Beitrag reicht nicht

Bulliard-Marbach ist hier grundsätzlich gleicher Meinung: «Den Herdenschutz müsste man sicher verstärken und ausweiten, weil er ein zentrales Element ist für den Erhalt der Weidewirtschaft im Berg- und Sömmerungsgebiet.» Aber dies sind Massnahmen, die Geld kosten. Die bereits fliessenden Bundesgelder reichen der CVP-Politikerin aber nicht. Sie verlangt, dass der Bund alle Massnahmen zu 100 Prozent bezahlt: «Die Ausbildung der Herdenschutzhunde und technisches Material wie Zäune, sollten vollumfänglich vom Bund bezahlt werden».

Von den zuständigen Ratskommissionen wurde der Vorstoss positiv beurteilt. Jetzt gelangt das Geschäft an den Bundesrat. «Wenn der Bundesrat und auch die Parlamentsdienste sehen, wie wichtig diese Frage ist, könnte dies traktandiert werden, damit im Frühling dieses Thema im Parlament behandelt wird», sagt Christine Bulliard-Marbach. Das Thema sei ambitioniert, aber für alle die beste Lösung, ist Bulliard-Marbach der Meinung.

RadioFr. - Corina Zurkinden / rb
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