"Ein emotionaler Wirrwarr beschreibt es ganz gut"

Nach dem Out im Playoff-Halbfinal ging die Karriere von Nicole Schaller zu Ende - sie bleibt aber dem Badminton erhalten.

Nicole Schallers Karriere ging mit der Union ohne Meistertitel zu Ende. © Keystone

Tafers-Freiburg ist in den Badminton-Playoffs der NLA im Halbfinale ausgeschieden. Die Union hat zweimal gegen den Qualifikationssieger und Titelaspiranten Yverdon-les-Bains verloren. Bei der 3:5-Heimniederlage und beim 0:4 im Rückspiel war die Spielerin Nicole Schaller ein letztes Mal in der NLA im Einsatz. Die 30-jährige Senslerin hat nun ihre Aktivkarriere beendet. Im Interview spricht Nicole Schaller über die letzte Doppelrunde und wie sie dem Badminton erhalten bleibt - nicht in der NLB.

RadioFr: Die Saison ist vorbei und jetzt ist es soweit. Es ist definitiv das Ende deiner Karriere. Wie fühlst du dich?

Nicole Schaller: Es sind verschiedene Faktoren, die eine Mischung aus Nachdenklichkeit, Traurigkeit und auch Erleichterung hervorrufen. Ich würde sagen, es ist ein emotionaler Wirrwarr, das beschreibt es ganz gut. Es fällt mir momentan noch schwer, das alles einzuordnen.

Seit Februar dieses Jahres ist es klar, dass sich die Union Ende Saison freiwillig aus der NLA zurückzieht. Ich denke, es ist trotzdem etwas anderes, wenn der Tag X da ist und es wirklich vorbei ist nach 15 Jahren Aktivkarriere?

Ja, auf jeden Fall. Wir alle haben darüber gesprochen und uns Gedanken darüber gemacht, wie es sein wird, wenn es wirklich vorbei ist. Die Realität ist ein bisschen anders, als man es sich vorgestellt hat. Es war emotional für uns alle. Aber ich denke, insgesamt sind wir alle mit der Entscheidung zufrieden oder können sie nachvollziehen. Für mich persönlich wäre auch ohne den Rückzug das Ende der Saison gleichbedeutend mit meinem Rücktritt gewesen. Daher bin ich mit der Entscheidung, meine Karriere zu beenden, absolut im Reinen.

Das bedeutet aber auch, dass du ohne Meistertitel deine Karriere beendest.

Logisch hätte ich und alle anderen auch gerne einen Titel geholt. Aber ich denke, was viel wichtiger ist, ist das, was wir neben den Ergebnissen aus all den Jahren mitnehmen. Der Sport, das Team, die Union und die Erinnerungen, die immer präsent sein werden.

Für dich geht es trotzdem noch weiter mit dem Badminton.

Definitiv. Badminton wird weiterhin ein grosser Teil meines Lebens sein, wenn auch in einer anderen Rolle. Ich werde sicherlich weiterhin aktiv auf dem Feld sein, aber eher als Trainerin und weniger als Spielerin. Den Schläger werde ich also noch eine Weile schwingen. Ich werde nächstes Jahr im gleichen Pensum arbeiten, also 70 Prozent als Trainerin beim Verband und 30 Prozent als Lehrerin. Das läuft momentan sehr gut.

Die NLB wäre aber nie eine Option für dich gewesen?

Nein, das wäre nie in Frage gekommen.

Das Interview führte Martin Zbinden.

RadioFr. - Martin Zbinden
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