Polit-Apéro in Gurmels: Gesundheit, Wasser und Mobilität

Grossratskandidatinnen und -kandidaten des Seebezirks haben am Polit-Apéro von RadioFr. im Restaurant Sternen debattiert.

Die Grossratskandidatinnen und -kandidaten des Seebezirks im Gespräch. © RadioFr.

Ralph Alexander Schmid, Grossrat und Mitglied der Grünen sowie Chantal Müller, Grossrätin der SP, sprechen über die Herausforderungen des Gesundheitswesens im Kanton Freiburg und im Seebezirk.

"Ein Kantonsspital in einem kleinen Kanton ist relativ teuer", sagt Schmid, der als Chirurg am Berner Inselspital arbeitet. Diese Einschätzung teilt auch Chantal Müller, Oberärztin am HFR Standort in Meyriez. Sie fügt hinzu, dass die Zweisprachigkeit eine zusätzliche Anforderung an das Personal sei.

Beide sind sich einig, dass eine Zentralisierung in Freiburg mit mehreren Gesundheitszentren in den Bezirken als erste Anlaufstellen Sinn ergibt. "Es braucht aber Strukturen in Freiburg, damit alle Patienten behandelt werden können", betont Müller.

Wasser

Das Grundwasser im Seebezirk ist besonders wichtig für den Gemüseanbau. Im Februar 2020 wurden im Murtensee hohe Rückstände eines Pilzmittels festgestellt. "Es ist klar, dass wir zur Wasserversorgung Sorge tragen müssen", sagt Flavio Bortoluzzi, Grossrat der SVP. Die Modernisierung der ARA sei sicher ein Schritt in die richtige Richtung.

Dominic Tschümperlin, Grossratskandidat der Mitte, betont: "Sauberes Trinkwasser ist für die ganze Bevölkerung wichtig". In Gurmels seien die Trinkwasserquellen kürzlich erneuert worden. Tschümperlin kritisiert die Entscheidung des Bundes, den zulässigen Höchstwert von Chlorothalonil "von einem Tag auf den anderen" um das Hundertfache zu senken.

Mobilität

Kürzlich hat der Grosse Rat eine Petition abgelehnt, die sich gegen die Umfahrungsstrasse Marly-Matran richtete. Auch die GLP hat sich gegen dieses Bauprojekt ausgesprochen. Anders sieht es in Kerzers aus. Dort unterstützt die GLP die entstehende Umfahrungsstrasse. "Das Zentrum in Kerzers ist überlastet", erklärt Frédérique Weil Fivian, die für die Grünliberalen in den Grossen Rat möchte. Zudem sei der Preis der Strasse tragbar.

Grossratskandidat Fabian Kuhn von der FDP verweist zudem auf die weiteren Projekte in Salvenach und Courtepin. "Es ist wichtig, dass der Grosse Rat und der Staatsrat vorwärtsmachen und nachhaltige Lösungen finden." Er wünscht sich, dass die einzelnen Mobilitätsarten wie der motorisierte Individualverkehr und der öffentliche Verkehr nicht gegeneinander ausgespielt werden.

RadioFr. - Fabio Peter / Patrick Hirschi
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