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Radio Kaiseregg steht vor dem Aus

Nach 23 Jahren "on air" wird das Radio Kaiseregg Ende August den Sendebetrieb einstellen. Ausser es findet sich eine Person, die das Radio übernehmen will.

Das Radio Kaiseregg steht vor dem Aus. © Radio Kaiseregg

Aus einer gemeinsamen Idee gründeten Oliver Wechsler und Pascal C. Kocher im Juni 2001 Radio Kaiseregg. Erste Installationen wurden getätigt, ein Studio in Schwarzsee wurde erstellt. Vom Bundesamt für Kommunikation BAKOM erhielt das Radio Kaiseregg eine erste Konzession für 30 Sendetage bis zum Ende des Jahres 2002. Am 26. Oktober 2002 war es dann so weit: Radio Kaiseregg sendete seine erste Sendung und war an jedem Wochenende bis zum Ende des Jahres "on air". 

Der Sender wuchs in den kommenden Jahren, Live-Events wie die Country Night in Schwarzsee wurden übertragen. Im April 2005 folgte ein wichtiger Schritt: Radio Kaiseregg erhielt eine Dauerkonzession. Ab Juni 2005 war das Lokalradio rund um die Uhr zu hören. 

Kleinere Brötchen backen

Nach einigen Jahren, in welchen Radio Kaiseregg auch unter der Woche die Schwerpunkte auf Sendungen am Abend legte, wurde das Studio verlegt. Von Schwarzsee zog der Sender in ein Studio nach Tafers. Das Studio in Schwarzsee wurde für Live-Sendungen und Ausbildungen weiter verwendet. Auch wurde die Umstellung von UKW auf DAB+ geprüft. Dies stellte sich als schwieriger als gedacht heraus. Viele Teammitglieder verliessen den Sender, das Programm wurde gekürzt, das Studio in Tafers wurde aufgegeben und die GmbH wurde in einen Verein umgewandelt.

2016 zügelte Radio Kaiseregg wieder und liess sich - am heutigen Standort - in Düdingen im IGZ nieder. 2019 folgte dann ein weiterer einschneidender Moment, als sich das Drachenradio abspaltete. Die Gottéronspiele, welche das Drachenradio kommentiert, lockte viele Hörenden an. Pascal Kolly, der damalige Präsident von Radio Kaiseregg zügelte "sein" Drachenradio, verliess das Radio Kaiseregg und führte die Sendung bei Radio Sense weiter. Der Vorstand wurde umstrukturiert, Paul Portmann wurde neuer Präsident und das Programm erhielt einen neuen Namen unter dem Motto "Köörschù di früschi Lùft?"

Keine Freiwilligen mehr

Doch Radio Kaiseregg muss nun wohl seinen Betrieb einstellen. "Es ist sehr schwierig, Freiwillige zu finden. Die Frage nach dem Geld kommt immer sehr früh in Gesprächen," sagt Präsident Paul Portmann gegenüber RadioFr. Weil kaum noch Nachwuchs zum Lokalradio stösst, geht es dem Ende zu.

Sollte sich nicht in letzter Minute noch eine Person finden, die das Radio Kaiseregg übernehmen möchte, wird der Sendebetrieb ab Ende August 2024 eingestellt. Zum Abschluss aber ist noch ein grosses Fest geplant. Das "Schlager Stadl" in Uetendorf bei Thun wird noch ein letztes Mal Live über den Sender laufen. 

RadioFr. - Fabian Waeber
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