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Reaktionen auf Einsprache gegen Bio Gemüse Seeland

Die Einsprache der Bauernorganisation Fenaco gegen das Projekt hat Wellen geworfen. Reagiert hat nun auch ein SVP-Grossrat, der Landwirt Rudolf Herren.

Grossrat Rudolf Herren hat auf der Facebook-Seite von RadioFr. auf die Einsprache von Fenaco reagiert und Partei für das Biogemüse-Projekt ergriffen. © KEYSTONE

Rudolf Herren-Rutschi ist Bauer mit konventioneller Produktion im seeländischen Lurtigen. Kürzlich reagierte der SVP-Grossrat auf der Facebook-Seite von RadioFr. auf die Einsprache der Landi-Eigentümerin Fenaco gegen das Projekt im Seebezirk. Der Konzern bemängelt, dass die Subventionen von Bund und Kanton zu Gunsten des Projekts Bio Gemüse Seeland in Kerzers den Markt verzerren würden.

Ein Projekt mit Zukunft

Herren-Rutschi bricht im Kommentar auf Facebook eine Lanze für die Gemüsebauern: «Ich finde es einfach schade, nur fünf Monate vor den Abstimmungen zu diesen gefährlichen Agrar-Initiativen, wenn eine landwirtschaftliche Organisation negativ Stellung bezieht zu einem solchen zukunftsträchtigen Projekt.» Beide Initiativen fordern, dass Landwirte keine Pestizide mehr einsetzen dürften. Die Bauern müssten in dieser Phase zusammenhalten, anstatt gegeneinander zu kämpfen, findet Herren-Rutschi. Er hatte das Bio-Projekt im Grossen Rat unterstützt.

Der Freiburger Grossrat hatte beschlossen, das grosse regionale Projekt mit 7,5 Millionen Franken zu unterstützen. Auf rund 17 Millionen beläuft sich die Hilfe der öffentlichen Hand insgesamt. Vom Projekt profitieren soll auch Murten Tourismus. Die Politik steht also hinter dem Projekt. Das hat seine Gründe, wie der SVP-Mann erklärt: «Vom gesamten Investitionsbetrag für den Bau der Gebäude, die jetzt die Fenaco kritisiert, sind nur 17 Prozent A-Fonds-Perdu-Beiträge der öffentlichen Hand. Der gesamte Rest von über sechzig Millionen Franken wird von den Gemüseproduzenten getragen. Der Grossrat ist einstimmig hinter den Subventionen gestanden, weil private Investoren das eigentliche Risiko tragen.»

Einsprache kommt unerwartet

Natürlich entstünde den nicht-bio-produzierenden Landwirten ein Nachteil gegenüber denen, die Subventionen erhalten, sagt Herren-Rutschi weiter. Fenaco sei zu einem Giganten geworden und opponiere, wenn es um Marktfragen geht. Fenaco habe die Beziehung zu den Bauern etwas verloren: «Mich dünkt, das Unternehmen wirkt von aussen gesehen etwas landwirtschaftsfremd. Ich bezweifle, dass Konsumenten bei Fenaco immer den direkten Zusammenhang zu den Landwirten sehen.» Die Einsprache wird momentan vom Freiburger Staatsrat überprüft.

RadioFr. - Nadine Schmid
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