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"Reden hilft immer"

Das Blaue Kreuz hilft Personen, die häusliche Gewalt erleben. Ein Gespräch kann dabei der erste Schritt aus der Gewaltspirale sein.

Am 19. Juni findet der Internationale Tag für die Beseitigung von Gewalt in Konflikten statt. (Symbolbild) © KEYSTONE

Letztes Jahr sind fast 20'000 Straftaten im Bereich der häuslichen Gewalt registriert worden. Die Dunkelziffer dürfte aber noch einmal viel höher liegen - nur jede achte oder neunte Person, die von häuslicher Gewalt betroffen ist, geht auch zur Polizei. Das hätten Opferbefragungen gezeigt, schreibt das Blaue Kreuz in einer Mitteilung.

Das Blaue Kreuz berät betroffene Personen, Angehörige und Nahestehende, die mit häuslicher Gewalt konfrontiert sind. Diese gehe oft mit Alkoholmissbrauch einher, erklärt Mark Wildermuth, Teamleiter beim Blauen Kreuz Bern-Freiburg-Solothurn. "Es gibt auch andere Konflikte, wo Alkohol nicht das Problem ist - beispielsweise Beziehungskonflikte", sagt er. Ausgelöst würden diese durch verschiedene Stressfaktoren, wie etwa Arbeitslosigkeit oder gesundheitliche Probleme.

Dabei kommt es nicht immer zu physischer Gewalt. Auch psychische Gewalt kann stark belastend sein, so Wildermuth. Etwa, wenn eine Trennung stattgefunden hat, aber eine Person das nicht akzeptiert und dann die andere Person regelrecht verfolgt. "Das kann extrem belastend sein für die Person, die gestalked wird."

Kostenloses Gespräch mit Fachleuten

Bei Stalking, körperlicher Gewalt oder anderen Bedrohungen aus dem persönlichen Umfeld ist es gut, zur Polizei zu gehen. Dieser Schritt fällt jedoch vielen nicht leicht. Daher bietet das Blaue Kreuz kostenlose Beratung an, sagt Mark Wildermuth.

Reden hilft immer.

Die Last, die Betroffene mit sich tragen, sei nicht zu unterschätzen. Beim Blauen Kreuz können sie sich ohne viel Aufwand melden. "Es hilft, sich Fachleuten anzuvertrauen, die man nicht kennt, und über das Erlebte zu reden", so Wildermuth. Je nachdem könne man dann einen Schritt weiter gehen innerhalb der Angebote des Blauen Kreuzes. "Aber man kann selbstverständlich auch zur Polizei gehen oder andere Möglichkeiten finden, um aus dieser Gewaltspirale heraus zu kommen."

RadioFr. - Iris Wippich / Renato Forni
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