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Was für ein Käse! Schweizer Käse schneidet schlecht ab

In der internationalen Rangliste der 100 besten Käsesorten landen Schweizer Käsesorten bloss im Mittelfeld. Egal ob Greyerzer, Tête de Moine oder Appenzeller.

Schweizer Käse rutscht in der internationalen Rangliste nach hinten. © Keystone

Eine kürzlich veröffentlichte Rangliste des Online-Magazins "Taste Atlas" zu den besten 100 Käsesorten der Welt sorgt in der Schweiz für rote Köpfe. Während italienische Sorten die Top 10 dominieren, schafft es der Greyerzer Käse als erster Schweizer in der Rangliste (Stand 09.03.2023) gerade mal auf Platz 50. Noch weiter hinten landen der Appenzeller auf Platz 62 und der Tête de Moine auf Rang 64.

Platzierung nur halb so schlimm

Was für so manchen Schweizer nur ein mittelmässiges Ergebnis darstellt, sieht Philippe Bardet, der Direktor der Sortenorganisation Gruyère, positiv. Für ihn ist es ein Erfolg, dass es Schweizer Käsesorten überhaupt in diese Rangliste geschafft haben. Der Platz spiele dabei keine Rolle.

Es gibt weltweit tausende Käsesorten. Und wir sind im Ranking der 100 besten!

Philippe Bardet, Direktor Sortenorganisation Gruyère

Während Schweizer Käsesorten im internationalen Vergleich nur mittelmässig abschneiden, sieht die Rangliste im zentraleuropäischen Vergleich ganz anders aus. Dort befinden sich mit dem Emmentaler (Platz 2), dem Greyerzer (Platz 3) und dem Appenzeller (Platz 10) gleich drei Schweizer Sorten in den Top 10. Dieses Phänomen lasse sich laut Bardet mit der Nähe zum Herkunftsland erklären: "Die Europäer wissen genauer, woher das Produkt stammt. Zudem gibt es beispielsweise in Amerika so viele verschiedene Produkte, und trotzdem ist Schweizer Käse ein etabliertes Nischenprodukt."

Rangliste hat auf Export keinen Einfluss

Rangliste hin oder her – auf die Exportzahlen von Schweizer Käse habe das Ranking keinen Einfluss. Dass im letzten Jahr weniger Käse exportiert wurde als noch 2021, liegt laut Bardet an den vergleichsweise hohen Preise für Schweizer Produkte in wirtschaftlich ungewissen Zeiten.

Im Ausland ist Schweizer Käse zu einem Luxusprodukt geworden. 

Philippe Bardet, Direktor Sortenorganisation Gruyère

Mit dem Krieg in der Ukraine, der Inflation und den gestiegenen Energiepreisen ist auch Schweizer Käse teurer geworden. Hinzu kommt noch der Wechselkurs im Ausland. Damit sei es nicht verwunderlich, dass dort weniger Käse aus der Schweiz gekauft werde, so Bardet. 

RadioFr. - Vanja Di Nicola
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