Schwierige Situation für Transportindustrie
Die hohen Dieselpreise bereiten den Transportunternehmen im Kanton Freiburg Probleme.
Der Preis für Erdöl ist in den letzten Tagen in die Höhe geschossen. Für das Transportunternehmen Binz-Transport aus St. Antoni bedeutet dieser Umstand eine Herausforderung. "Diesel ist unsere Lebensader", sagt Geschäftsführer Patrick Binz. Plötzlich 30 bis 35 Prozent höhere Preise für Dieseltreibstoff bezahlen zu müssen, sei nicht lustig.
Binz-Transport kauft für seine Fahrzeuge Diesel in grossen Mengen ein. Die Ölpreise sind wie eine Börse, sagt Patrick Binz. "Ende Januar haben wir für 1.52 Franken pro Liter eingekauft." Am Montag bezahlte das Unternehmen 2.10 Franken pro Liter, um einen Sattelschlepper mit einer Kapazität von 30'000 Litern Diesel zu befüllen.
Bei laufenden Verträgen lassen sich die Kosten zudem nicht auf die Kundschaft abwälzen, erklärt Patrick Binz. "Wir haben zum Glück einen Auftragnehmer, der einen Index inbegriffen hat." Wenn der Preis für Diesel steigt, erhalte das Unternehmen mehr Geld, falls er sinkt, weniger.
Trotzdem hofft Binz auf die Hilfe der Politik. "Angenommen, ein Liter Diesel kostet einen Franken, fallen darauf 70 bis 75 Rappen Bundessteuern an." Dort sieht er Handlungsspielraum.
Der Entwicklung ausgeliefert
Die Preissteigerung macht sich auch bei einem der grössten Transportunternehmen im Kanton bemerkbar, der Andrey Gruppe. "Wir müssen die Transportpreise um vier bis sechs Prozent erhöhen", sagt Geschäftsführer Fernand Andrey. Sollten die Dieselpreise weiter steigen, muss das Unternehmen über die Bücher. Gleichzeitig versucht die Transportfirma, ihre Abhängigkeit vom Diesel zu reduzieren. "Wir haben Elektrofahrzeuge in der Flotte", sagt Andrey. Zudem setzt das Unternehmen schon seit Jahren auf neue Technologien. "Aber wenn der Dieselverbrauch eines Lastwagens pro Tag bei 150 bis 250 Liter beträgt, macht das trotzdem eine grosse Summe aus", so Andrey. Auch er fordert Lösungen. Sonst steigt laut ihm der Preis für alle Lebensmittel und Produkte.
