Standort für Sensler Schwimmbad sorgt für Gesprächsstoff

Plaffeien und Tafers werben um den Standort des geplanten Schwimmbads Sense. Die CVP-Wahlbroschüre gibt Plaffeien den Vorrang. Weshalb?

Wo soll das Schwimmbad im Sensebezirk gebaut werden? (Symbolbild) © Keystone

Weil Wahlen anstehen, verteilen Parteien ihre Wahlblätter im grossen Stil, auch die CVP Sense. In der vergangenen Woche erschien in der Wahlzeitung ein Artikel über das geplante Schwimmbad im Sensebezirk. Bei beiden möglichen Dörfern – Tafers und Plaffeien – gehört die CVP zu den wichtigsten Parteien. Statt beide Standorte abzubilden, findet man im Artikel aber nur einen Text über den Standort Plaffeien.

Gemäss dem Chefredaktor des CVP-Wahlblatts, Simon Bielmann, sei dieser Entscheid bewusst gefallen. Man wollte den Initianten des Projekts Schwimmbad Sense, Daniel Bürdel, zu Wort kommen lassen.

Der neue Syndic von Tafers, Markus Mauron, sagt dazu: «Daniel Bürdel arbeitet schon lange an diesem Projekt. Damit ist klar, dass er für den Standort Plaffeien kämpft.» Deshalb sei es für Mauron nicht erstaunlich, dass in der Wahlzeitung vor allem von Plafeien die Rede ist. «Eine kurze Rücksprache – wie es um Tafers steht – wäre vielleicht angebracht gewesen», bemerkt der neue Syndic von Tafers.

Sind diese versöhnlichen Töne ein blosses Runterspielen oder hat Tafers das Projekt bereits aufgegeben? Mauron verneint: «Wir haben nicht aufgegeben. Es sind zwei Projekte, die aus meiner Sicht vergleichbar sind. Sei es von der Grösse, von der Infrastruktur und von den Finanzen her.»

Auf einer anderen Ebene liegt deren Ausrichtung: Tafers würde ihren Fokus auf das Schwimmen und die Schule legen, während Plaffeien ein Freizeitbad anvisieren würde. Der grosse Unterschied sei somit beim Zielpublikum.

«Noch nichts entschieden»

«Der geographische Standort ist sicher nicht vergleichbar. Tafers liegt im Zentrum des Sensebezirks. Insgesamt wäre das Schwimmbad für alle leichter zu erreichen. Stellt man aber den Fokus auf Tourismus, ergibt der Standort Tafers keinen Sinn. Da käme das Schwimmbad in der Nähe des Schwarzsees besser zur Geltung», sagt Mauron.

Tafers wäre sicher enttäuscht, wenn das Schwimmbad nicht in den Hauptort des Sensebezirks kommen würde. Im laufenden Fusionsprozess liege das Schwimmbadprojekt jedoch nicht an erster Stelle. Entschieden sei noch nichts, glaubt Mauron: «Im Endeffekt sind es die Sensler Gemeinden oder deren Vertreter, die den Standortentscheid fällen werden. Von dem her werden sicher alle Kriterien geprüft, die als wichtig erscheinen.»

Der Oberamtmann des Sensebezirks, Manfred Raemy, sieht es ähnlich. Aus seiner Sicht sei es wichtig, dass überhaupt ein neues Bad gebaut werde: «Schlussendlich muss sich eine Gemeinde dazu bereiterklären, Ja zu sagen zu solch einer Investition und den anfallenden Betriebskosten. Der Standort ist eher nebensächlich. Das attraktivere Projekt wird den Zuschlag erhalten.»

Gemäss Initiant Daniel Bürdel ging das Geschäft vom Gemeindeverband zu den Gemeinden über. In den nächsten Wochen werden diese entschieden, ob und für welches Projekt sie stimmen. Danach gelangt das Geschäft zurück an den Gemeindeverband, in dem gemeinsam eine Mehrheit gefunden werden soll.

RadioFr. - Philipp Bürgy / faeb / rb
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