Semesterbeginn mit Zertifikatspflicht
Am Montag hat das Semester für rund 11'000 Studierende an der Universität Freiburg begonnen - mit Zertifikatspflicht und einer Demo.

Rund 30 Studentinnen und Studenten haben sich an diesem grauen Montagmorgen auf dem Universitätsgelände Miséricorde versammelt. Den Semesterstart haben sie sich offenbar anders vorgestellt. Mit Schildern demonstrieren sie gegen die Covid-Zertifikatspflicht. Nur wer getestet, geimpft oder bereits einmal an Corona erkrankt ist, darf im kommenden Semester den Präsenzunterricht besuchen. Das hat die Universitätsleitung entschieden.
"Ich will die Spitäler auch nicht belasten", sagt eine der Anwesenden, von denen alle anonym bleiben möchten. Sie wünsche sich aber die Möglichkeit, auch ohne Covid-Zertifikat ihr Studium fortsetzen zu können.
Ohne Zertifikatspflicht kein Präsenzunterricht
An der Pressekonferenz der Universität erklärt Rektorin Astrid Epiney, dass es sich bei der Zertifikatspflicht um die "beste aller schlechten Optionen" handle. "Ansonsten hätte die Gefahr bestanden, dass wir den Präsenzunterricht für den Rest des Semesters nicht mehr aufrechterhalten können."
Allerdings macht die Universität Ausnahmen. Wer sich beispielsweise aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen kann, darf unter Berücksichtigung der anderen Schutzmassnahmen wie der Maskenpflicht vor Ort die Kurse und Seminare verfolgen. Die Maskenpflicht bleibe für alle bestehen, weil die Universität nicht jederzeit und nicht überall die Zertifikate kontrollieren kann, so Epiney.
Auch in Fällen, in denen die Anwesenheit notwendig sei - die Rektorin nennt als Beispiel die Arbeit im Labor - kann die Universität auf die Zertifikatspflicht verzichten.
Fernunterricht als Alternative
Weiter klärt die Universität mit den Kantonsbehörden ab, ob sie Pooling-Tests für die Studierenden anbieten kann. Dabei handelt es sich um Speicheltests, bei denen der Speichel mehrerer Personen gleichzeitig getestet wird. Auch eine Kostenübernahme der Tests für Leute, die mindestens einmal geimpft sind, steht laut Epiney zur Debatte.
Bleiben also noch diejenigen Studentinnen und Studenten, die sich weder impfen noch testen lassen wollen. Auch für sie hält die Universität eine Lösung bereit: "Die Fakultäten und Dozierenden sind verpflichtet, sicherzustellen, dass das Studium auch aus der Distanz verfolgt werden kann", so Epiney.