Sensler Cédric Tamani stellt Bilder in Murten aus
Der Düdinger Cédric Tamani stellt seine Tier- und Landschaftsfotografien in der Galerie Pellegrini in Murten aus. Sie sind voller Reichtum und Verletzlichkeit.
Der Fotograf und ehemalige Skeletonpilot Cédric Tamani ist in der Galerie Pellegrini im Stedtli von Murten damit beschäftigt, alles für die Vernissage seiner Ausstellung am Freitagabend vorzubereiten. Auf einem Grossbildschirm wird er den Besucherinnen und Besuchern aufzeigen, wie er aus der Rohversion seiner Fotografien Kunstbilder schafft. So entsteht aus einer etwas tristen Aufnahme ein in harmonischen Farben gestaltetes Werk: Sanfte Hügel, auf deren Spitze Bäume thronen, der weite Himmel, es ist ein Schweizer Wintertraum in zarter Kolorierung. Mit diesem Bild belegte Tamani den zweiten Platz beim Wettbewerb «International Landscape Photographer of the Year». Mit einer anderen Fotografie schaffte er es auf den ersten Platz in der Kategorie Mensch und Natur.
Der richtige Moment
«Fotografie hat mich schon vor dem Spitzensport interessiert», erzählt Tamani. Nach dem Entscheid, mit dem Leistungssport aufzuhören, sei eine Lücke entstanden. Das Fotografieren sei nun seine Passion geworden, und mit der Teilnahme an Wettbewerben komme wohl der Spitzensportler ein wenig zum Vorschein, sagt er und schmunzelt. «Die Anerkennung gibt mir eine innere Zufriedenheit.» Übermässig ehrgeizig sei er jedoch nicht: «Es geht nicht mehr um den letzten Biss wie als Skeletonpilot.»
Um die Welt
Er gehöre nicht zu jenen Fotografen, die sich losgelöst von klaren Vorstellungen in die Welt aufmachten auf der Suche nach einem spannenden Motiv. Und doch: Cédric Tamanis Blick ist offen, mit seiner Familie reiste er um die ganze Welt: Vereinigte Arabische Emirate, China, Australien, Neuseeland, USA, Namibia, Botswana, Zimbabwe und Südafrika sind die Länder, die Tamani mit seiner Familie von September 2017 bis Juli 2018 besuchte. Auf der Reise fand er die Zeit und die Ruhe, wilde Tiere zu fotografieren. Eines seiner Bilder in der Ausstellung in Murten zeigt einen stolzen Löwen. «So hat alles begonnen», sagt der Sportlehrer und Fotograf.
Wenn ich das schaffe, bin ich noch glücklicher.
Neben den Aufnahmen von wilden Tieren gehören inzwischen jedoch auch Architektur und Landschaftsfotografien aus der Luft zum Portfolio des Düdingers. So sind in der Ausstellung auch Aufnahmen von Salzseen oder von Flüssen in Island zu sehen. Letztere seien diesen Sommer von einem Kleinflugzeug aus entstanden. Die Bilder der Strukturen des Flusses Thjorsa gleichen Gemälden. Es sind faszinierende Landschaften, die sowohl die Verletzlichkeit als auch den Reichtum der Natur aufzeigen. Es sei ihm ein Anliegen, auf das Zusammenspiel von Mensch und Natur hinzuweisen, auch hinsichtlich Klimawandel: «Wenn ich das schaffe, bin ich noch glücklicher.»
Das Pantanal
Mit seiner Ausrüstung im Gepäck mache er sich meist am frühen Morgen auf, um zu fotografieren: «Dann bin ich in meinem Element.» Eines seiner Lieblingsbilder zeigt ein Naturschutzgebiet mit Salzminen und Flamingos, die dort auf der Suche nach Futter wie Krebsen sind. Mit diesem Bild belegte Tamani den ersten Platz in der Kategorie Mensch und Natur beim Wettbewerb «Nature Photographer of the Year 2022».
Pläne für die Zukunft hat Tamani bereits. «Nun freue ich mich aber erst mal riesig, meine Bilder hier in Murten ausstellen zu dürfen.» Er wolle das geniessen. Doch er habe bereits eine Reise nach Brasilien ins Auge gefasst: Das Ziel ist ein Flug über das grösste Binnenland-Feuchtgebiet der Erde, das Pantanal. Dass die Kamera mit im Gepäck ist, versteht sich von selbst.
Programm
Die Ausstellung in der Galerie Pellegrini, Deutsche Kirchgasse 31, Murten, dauert vom 5. bis zum 29. September.
Vernissage: Freitag, 6. September, 17 Uhr.
Öffnungszeiten:
Donnerstag und Freitag, jeweils 17.30 bis 20.30 Uhr;
Samstag und Sonntag, jeweils 11 bis 16 Uhr.
Special: Am 20. September um 20 Uhr Namibia-Bildershow ohne Worte von Patrick Pellegrini.