Wie steht es um die Sicherheit?

Die Eidgenössische Finanzkontrolle hat einen Bericht zum Sanierungsprojekt der Hochsicherheitsanlage im bernischen Mittelhäusern veröffentlicht. Dieser wirft sicherheitstechnische Fragen auf.

Im IVI wird unter anderem mit Erregern gearbeitet, die von Tier auf Mensch übertragen werden können. © EDI

Die Sanierung des Instituts für Virologie und Immunologie IVI im bernischen Mittelhäusern birgt gewisse Sicherheitsrisiken. Zu diesem Schluss kommt die Eidgenössische Finanzkontrolle EFK in einem Bericht.

Der Abschluss des laufenden Sanierungsprojekts des IVI wurde aus diversen Gründen verzögert oder Teilprojekte abgeändert. Im Bericht schreibt die EFK, dass der Betrieb eines Hochsicherheitslabors unter diesen Vorzeichen mit wesentlichen Risiken verbunden ist. Dies vor allem, weil das IVI in Zukunft wahrscheinlich vermehrt mit sogenannten zoonotischen Erregern arbeiten wird, die für die menschliche Gesundheit ein Risiko darstellen können.

Die im Bericht aufgeworfenen Sicherheitsfragen können aber missverstanden werden, wie die Leiterin des IVI, Barbara Wieland, gegenüber RadioFr. sagte. Der Bericht verweise nicht auf konkrete Mängel der Anlage, sondern habe lediglich infrage gestellt, ob die Änderungen des Sanierungsprojekts sicherheitsrelevant seien oder nicht. Dies sei nicht der Fall, so Wieland.

Im Fokus stehen weiter die verschiedenen Sicherheitsstufen von Teilbereichen der Anlage, sogenannte Bio-Safety-Levels BSL. Laut Mischa Waber, dem Leiter der zuständigen Abteilung der Eidgenössischen Finanzkontrolle, gab es 2005 eine Erhöhung eines Bereichs von BSL-Stufe 2 auf 3. Ein entsprechender Nachweis dafür fehle. Die Leiterin des IVI relativiert, dass sich die entsprechende Struktur innerhalb einer BSL-Stufe 4 Hülle befände, welche gemäss Vorgaben rennoviert wurde. Weiter würde die gesamte Anlage durch regelmässige kantonale Kontrollen überprüft.

Dem Bericht der EFK ist auch zu entnehmen, dass das IVI im Zuge der Berichterstellung bereits ein externes Gutachten in Auftrag gegeben habe, um die sicherheitsrelevanten Fragen zu klären. "Das Gutachten bestätigt, dass die Anlage sicher sind und dass man nach wie vor weiterarbeiten kann", wie Wieland sagt. Sprich: Es bestehe keine Gefahr für Mensch und Tier.

RadioFr. - Valentin Brügger
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