Simon Seiler für Dave Sutter, das ist die Lösung

"Next Man Up" - das ist der 1,88 Meter grosse Simon Seiler. Er soll Dave Sutter in der Gottéron-Verteidigung ersetzten.

Simon Seiler soll gegen Lausanne zum Einsatz kommen - auf Kosten von Dave Sutter. © Keystone

Freiburg-Gottéron trifft heute Abend im zweiten Playoff-Halbfinalspiel auswärts auf den Lausanne Hockey-Club. Die Freiburger haben Verbesserungspotenzial, besonders in der Defensive. Gottéron muss definitiv konsequenter spielen und Fehler im Spiel aus der eigenen Zone schleunigst vermeiden. Im ersten Spiel ging es noch knapp auf, aber heute gegen Lausanne kann Freiburg sich das nicht mehr leisten.

Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften

Diese alte Eishockeyweisheit passt gut zur aktuellen Situation von Freiburg-Gottéron. Der Trainerstaff hat heute Abend acht Verteidiger zur Verfügung, von denen sieben zum Einsatz kommen werden. 

Die beiden ausländischen Verteidiger, der Amerikaner Ryan Gunderson und der Schwede Andreas Borgman sind natürlich gesetzt. Sie erhalten die meiste Eiszeit, Gunderson über 25 Minuten und Borgman ist knapp 23 Minuten pro Spiel auf dem Eis. Der Schwede hat in den letzten acht Playoff-Partien zudem eine Plus-5-Bilanz und damit die beste Bilanz aller Verteidiger.

Erfahrung und Ruhe bringt auch Raphael Diaz mit ins Spiel. Der 38-Jährige, der bereits den EV Zug 2021 zum Schweizermeistertitel geführt hat, wurde im ersten Halbfinalspiel gegen Lausanne sehnlichst vermisst. 

Streule, der Senkrechtstarter

Maximilian Streule, das 20-jährige Energiebündel zeigte seine physische Spielweise sehr gut und hatte im letzten Spiel die drittmeiste Eiszeit aller Verteidiger erhalten. Doch man merkt auch, dass er noch jung ist und ab und zu falsche Entscheidungen trifft. Trotzdem überzeugt er wie ein Routinier. 

Benoit Jecker und Mauro Dufner haben ebenfalls noch Steigerungspotential. Jecker, der in diesem Jahr erstmals für die Schweizer Nationalmannschaft spielen durfte, hat eine solide Saison hinter sich, aber in den Playoffs noch Luft nach oben. Mauro Dufner ist solide und unscheinbar, im Angriffsspiel dürfte er noch mehr Akzente setzten.

Simon Seiler für Dave Sutter, logisch

Entscheidend ist die Wahl zwischen Dave Sutter und Simon Seiler. Während Seiler im letzten Spiel solide und unauffällig spielte, wirkte Sutter hektisch und fehleranfällig. Sutter ist in der Defensive ein stetiger Unsicherheitsfaktor. Man wird das Gefühl nicht los, dass er konstant überfordert ist mit der Geschwindigkeit, die die Playoffs mit sich bringen. Nicht selten resultieren daraus abgefangene Fehlpässe und unerlaubte Befreiungsschläge.

Meiner Meinung nach sollte daher Simon Seiler für das heutige Spiel auf dem Matchblatt stehen. Denn seine physische Präsenz und seine harten Checks könnten genau das sein, was Gottéron gegen Lausanne braucht. Raufereien und Keilereien sind zwar nicht Seilers Lieblingsaktivitäten auf dem Eis, aber ein Kind von Traurigkeit ist der 1,88 Meter und 92 Kilogramm schwere Verteidiger alle Mal nicht.

RadioFr. - Martin Zbinden
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