Kunstrasen ist nicht gleich Kunstrasen

Dank neuster Technologie erhält der Fussballclub Kerzers den besseren Kunstrasen als im Wankdorf. Das sind die Unterschiede.

Letzte Woche starteten die Arbeiten im Erli. © RadioFr.

Seit zwei Wochen wird gebaggert, am Dienstagabend war der offizielle Spatenstich für den neuen Kunstrasen im Erli in Kerzers. Die Gemeinde und der Fussballclub erhoffen sich dadurch einiges - einerseits löst es ein Platzproblem, andererseits befand sich der Rasenplatz jeweils im Herbst und im Frühling in einem schlechten Zustand. Die jährlichen Sanierungskosten auf dem Erli kosteten bis zu 80'000 Franken. Deshalb gibt es jetzt einen Kunstrasen für 1,75 Millionen Franken.

Doch: Kunstrasen ist nicht gleich Kunstrasen. Der zuständige Gemeinderat des Projekts, Jörg Bönzli, sagt: "Es gibt verschiedene Technologien bei Kunstrasen. Bisher setzten die Clubs häufig auf mit Kork verfüllten Kunstrasen, die neuste Technologie ist jetzt ein ungefüllter Kunstrasen mit einer Elastikschicht darunter. Der Unterschied ist dabei, dass sich beim Verfüllten die Grashälmchen stellen mit Kork und wir haben einen mit unterschiedlich langen Hälmchen, der selber steht." Zusätzlich gibt es keinen Abtrag mehr in das Grundwasser und die Unterhaltskosten werden günstiger.

So wird der Kunstrasen in Kerzers gebaut. Quelle: zvg

Bei der Abstimmung über das Projekt an der Gemeindeversammlung im letzten April sprach Bönzli von einem besseren Kunstrasen, als derjenige im Wankdorf in Bern. "Die neuste Technologie ist für solche Stadien derzeit noch nicht zugelassen."

Am Dienstagabend fand in Kerzers der Spatenstich statt.

Ein grosser Teil sind Tiefbauarbeiten. Die Gemeinde hat dafür einen versierten Landschaftsarchitekten beigezogen. "Der Unterbau mit den ganzen Untergründen, Ent- und Bewässerungen müssen eingeleitet werden und bevor die Kunstrasen-Matte installiert wird, gibts einen Kies-Asphalt", sagt Bönzli. Dann benötige es Umzäunungen, elektrische und wassertechnische Arbeiten und zuletzt die Abschlussarbeiten mit Verbundsteinen.

Kunstrasen werden in der Region fast schon zum Trend. Nach Düdingen, Freiburg, Wünnewil-Flamatt und Kerzers wird auch in Ueberstorf ein Plastikrasen entstehen. Im Gegensatz zu letzterem stehen die Bauherren im Erli vor einer Herausforderung, erklärt Matthias Held von der Planungsfirma Jenzer und Partner. "Der Baugrund ist ein ganz anderer. Hier in Kerzers versuchen wir jetzt einen stabilen Untergrund hinkriegen. Dieser ist nämlich sehr lebendig." 

Wenn es nass wird, gestaltet sich die Sache im Erli heikel, in Ueberstorf tritt dieses Problem nicht auf. Deswegen hofft Gemeinderat Jörg Bönzli in den nächsten Wochen auf möglichst schönes Wetter, damit der Kunstrasen im Oktober eingeweiht werden kann.

RadioFr. - Fabian Aebischer
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