So finanzieren sich Leistungssportlerinnen und -sportler

Ein ehemaliger und ein aktiver Athlet aus dem Para-Sport berichten.

Urs Kolly bei seinen letzten Paralympischen Spielen in Peking (2008). © Keystone

Leistungssportlerinnen und Leistungssportler haben Auslagen in den verschiedensten Bereichen. Von einer professionellen Ausrüstung und Material über die Infrastruktur für Trainings, die richtige Ernährung bis hin zu Reisekosten für internationale Wettkämpfe. Für Para-Sportlerinnen und -Sportler sind die Ausgaben teilweise besonders hoch, da sie speziell angepasstes Material, wie zum Beispiel eine Prothese, benötigen. Wie finanzieren die Athletinnen und Athleten all das?

Aller Anfang ist schwer

Zu Beginn einer Sportlerkarriere wird alles aus eigener Tasche finanziert. So auch bei Bastien Murith. Der 27-jährige Freiburger aus Bulle war bis zu seinem Unfall im Jahr 2018 ein erfolgreicher Skicross-Fahrer. Seit dann ist er ab dem siebten Halswirbel abwärts gelähmt. Nun hat er seine neue sportliche Leidenschaft im Schwimmen gefunden und er schwimmt im Nationalkader von Plusport mit. Den Leistungssport finanziert er sich durch seine 50%-Anstellung bei SwissSki und durch die Unterstützung seiner Eltern. In einem nächsten Schritt wird es für ihn darum gehen, Sponsoren für sich zu gewinnen und Fördergelder beim Kanton zu beantragen.

Der eigene Name ist das Bewerbungsdossier

Wie wichtig die Sponsorinnen sind, weiss auch Urs Kolly. Der Sensler Leichtathlet aus Tafers hat zwischen 1992 und 2008 an fünf Paralympischen Spielen teilgenommen und insgesamt sieben Gold- und eine Bronzemedaille gewonnen. Am Anfang seiner Profikarriere wurde er nur entlöhnt, wenn er Erfolge erzielen konnte. Das Preisgeld bei internationalen Wettbewerben betrug meist um die fünf- bis sechstausend Franken - zumindest bei den Para-Athleten. Athletinnen ohne Behinderungen konnten sich währenddessen über Preisgelder von bis zu 20'000 Franken freuen.

Zuerst muss man mit nichts investieren, bis man - vielleicht - etwas zurückgewinnt.

Wenn man sich erst einmal einen Namen aufgebaut hat, sei es einfacher, die Sponsoren an Land zu ziehen, berichtet Urs Kolly. Auch Medienpräsenz könne helfen, die eigene Marke zu stärken. Para-Athletinnen sind in der Medienberichterstattung weniger stark vertreten als Sportler ohne Behinderung, was sowohl Urs Kolly als auch Bastien Murith sehr bedauern.

Neben den eigenen Bemühungen um finanzielle Unterstützung erhalten die Sportler auch Beiträge von Verbänden wie Plusport oder vom Kanton.

Mehr über die ganze Serie des Para-Sports:

RadioFr. - Patrizia Nägelin
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