So gehen zwei Freiburger Grossunternehmen mit Passwörtern um
Kürzlich haben wir die Frapp-Nutzenden gefragt, wie sie mit Passwörtern umgehen. Die RadioFr. Morgenshow hat bei Grossunternehmen nachgehakt.
Nicht sehr erstaunlich: Seit mehreren Jahren teilen sich "password" und die Zahlenkombination "123456" den Thron der meistgenutzten Passwörtern weltweit, wie die Firma Nordpass schreibt. Sie haben dafür drei Terrabytes Daten aus über 30 Ländern ausgewertet.
Trotz eines wachsenden Bewusstseins für die Bedeutung verbesserter Cybersicherheit lassen sich alte Gewohnheiten schwer abstellen.
Forschungsergebnisse zeigen, dass Nutzende zum Schutz ihrer Konten vielfach noch immer auf schwache Passwörter setzen.
Zum Welt-Passwort-Tag am 4. Mai haben wir die Situation in der Region beleuchtet: Wie gehen Grossunternehmen in der Region sowie Deutschfreiburgerinnen und Deutschfreiburger mit dem Thema um?
Cybersecurity und Passwörter bei Grossunternehmen
Wie es bei Grossunternehmen mit Passwörtern aussieht, wurde in der RadioFr. Morgenshow erörtert. Yves-Laurent Blanc, Mediensprecher der Groupe E, sowie mit Ulrich Steiner, Mediensprecher der Comet, haben Auskunft gegeben.
RadioFr.: Wie gehen Sie bei der Groupe E mit dem Thema Passwort um?
Yves-Laurent Blanc: Generell ist die IT-Sicherheit bei Groupe E eine absolute Priorität. Das Unternehmen investiert grosse Mittel in die Sicherung seiner IT-Infrastruktur und sensibilisiert seine Mitarbeitenden für die richtigen Verhaltensweisen, um sich vor Cybereingriffen zu schützen.
Die Cybersecurity ist unser Ziel für dieses Jahr.
Die Passwörter der Groupe E Benutzerkonten erfüllen mehrere Kriterien in Bezug auf die Komplexität, wie zum Beispiel eine minimale Anzahl von Zeichen und die Verwendung von Sonderzeichen.
Darüber ist eine Zwei-Faktor-Authentifizierung notwendig, um auf bestimmte Anwendungen zuzugreifen. Mitarbeitende, die mit mehreren Passwörtern arbeiten müssen, haben ein Tool für die Passwortverwaltung zur Verfügung.
RadioFr.: Wie gehen Sie bei der Comet mit dem Thema Passwort um?
Ulrich Steiner: Grundsätzlich wird Cybersicherheit bei der Comet grossgeschrieben. Dazu gehören natürlich auch Passwörter. Wir arbeiten mit regelmässigen, automatischen Passwortwechseln.
Wir vergeben Administratorrechte selektiv und schulen unsere Mitarbeitenden, dass sie Passwörter wählen, die eine gewisse Komplexität aufweisen. Extern verlangen wir eine Multifaktor-Authentifizierung, damit man nicht einfach ins System eindringen kann.
Wir stellen fest, dass wir eine hohe Sensibilisierung haben in dem Bereich.
Unsere Mitarbeitenden sind sich bewusst, welche Risiken schwache Passwörter bergen. Da haben wir durchaus gute Erfahrungen mit unseren Mitarbeitenden.
Ergebnisse der Frapp-Umfrage
Wir haben euch kürzlich gefragt, wie ihr mit Passwörtern umgeht. Hier kommen die Auswertungen pro Frage:
Wie wählst du deine Passwörter aus?
Die meisten Umfrage-Teilnehmenden, über 83 Prozent, wechseln zwischen ein paar verschiedenen Passwörtern ab (mint) oder nutzen meist dasselbe - mit kleinen Abweichungen (hellgrün). Nur rund 16 Prozent geben an, dass sie überall ein anderes Passwort nutzen, weil Sicherheit ihnen wichtig ist (grau).
Wie merkst du dir deine Passwörter?
Nicht ganz 40 Prozent kann alle Passwörter auswendig (grau). Je rund 22 Prozent schreibe sie auf einen Zettel oder in die Handy-Notizen (hellgrün) - oder speichere sie direkt im Browser, in Apps etc. (mint). Gut 16 Prozent nutzt einen Passwortmanager (lila).
Hand aufs Herz: Wie sicher schätzt du deine Passwörter ein?
Weniger als die Hälfte findet, dass ihr "Standardpasswort" zwar lang und kompliziert sei, aber halt immer dasselbe (mint). Ein Drittel schätzt ihr Passwort sehr sicher ein, da immer unterschiedlich, lang, mit Zahlen, Buchstaben und Zeichen (hellgrün). Etwas mehr als ein Fünftel der Umfrage-Teilnehmenden nutzt etwas wie 123456, HALLO, das Geburtsdatum, der Name der Katze und so weiter (grau).
