Staatsratskandidaturen: Jean-Pierre Siggen (Die Mitte)
Am 7. November finden kantonale Wahlen statt. Wir stellen die 19 Personen vor, die für den Staatsrat kandidieren. Heute Jean-Pierre Siggen.
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Kurzporträt: Jean-Pierre Siggen ist seit 2013 amtierender Staatsrat und Direktor für Erziehung, Kultur und Sport. Vor seiner Zeit als Staatsrat war er unter anderem Berater der beiden Bundesräte Flavio Cotti und Joseph Deiss, danach Direktor des Freiburgischen Arbeitgeberverbandes und zuletzt sieben Jahre im Freiburger Grossen Rat - davon vier Jahre als Fraktionspräsident der CVP. In dieser Zeit war er auch als CVP-Präsident der Stadt Freiburg und kantonaler CVP-Vizepräsident tätig. Siggen wuchs im Wallis auf und studierte in Lausanne Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Lausanne. Heute ist er Vater dreier Kindern und lebt in Freiburg.
In der nächsten Amtsperiode möchte Jean-Pierre Siggen den Fokus auf die Digitalisierung der Schulen setzen.
Ein Grossrat der Mittepartei schlug letztens vor, dass mobile Impfteams in die Schulen gehen, um die 12- bis 15-Jährigen zu impfen. Der Staatsrat ging jedoch nicht darauf ein. "Wir sind nicht gegen diese Lösung", erwidert Siggen. Aber für die Impfung von Schülerinnen und Schülern zwischen 12 und 15 Jahren benötige es das Einverständnis der Eltern. Der Kanton lanciere nun nach den Ferien zwei Pilotprojekte - eines im Sense- und eines im Greyerzerbezirk - in denen das mobile Impfteam bei der Gemeinde hält und sich die Schüler impfen lassen können. Daraus werde man lernen und Erfahrungen sammeln können für weitere Projekte, so Jean-Pierre Siggen, "aber das ist nicht so einfach wie für die Sekundar II, wo wir dies bereits machten."
Eine weitere Forderung aus dem Grossen Rat: Die Legislative erteilte dem Staatsrat den Auftrag, in den nächsten drei Jahren 45 Stellen für Schulsozialarbeitende zu schaffen - der Staatsrat wollte dafür jedoch mehr Zeit. Siggen argumentiert, dass es bereits jetzt rund 70 Stellen zur Unterstützung in den Klassen gibt, und die Erschaffung zusätzlicher Stellen deshalb koordiniert werden müsse. Der Staatsrat wollte deshalb eine langsamere Einführung von Schulsozialarbeitenden: fünf pro Jahr.
Zum einen müssten sich auch die Gemeinden finanziell zur Hälfte daran beteiligen und dies in ihren Budgets einberechnen. Zum anderen ist laut Siggen nicht sichergestellt, dass genügend Fachpersonal vorhanden ist. Nun müssen 15 Personen pro Jahr angestellt werden, es würden sich aber vielleicht nur zehn melden. "Für mich bedeutet dies, ich werde diese Leute anstellen. Ich hoffe, Freiburgerinnen und Freiburger und nicht Spezialisten aus anderen Kantonen."