Mehr Geld für Radio und Zeitung? Die Debatte zum Medienpaket

Sollen Schweizer Medien stärker finanziell unterstützt werden? Die Diskussion zwischen FN-Direktor Gilbert Bühler und FDP-Grossrat Nicolas Bürgisser.

Gilbert Bühler, Direktor der Freiburger Nachrichten, und Nicolas Bürgisser, FDP-Grossrat, diskutieren über das Medienpaket. © RadioFr.

In der Schweiz werden Medien vom Bund finanziell unterstützt, beispielsweise durch Vergünstigungen bei der Zustellung von Zeitungen. Auch private Lokalradios und regionale Fernsehsender profitieren davon. Am 13. Februar wird darüber abgestimmt, ob diese finanzielle Unterstützung erhöht werden soll. Einige Betragserhöhungen sind zeitlich auf sieben Jahre begrenzt, unter anderem für die günstigere Zustellung von Zeitungen, Publikationen von Vereinen, Verbänden und Parteien oder für kostenpflichtige Online-Medien. Andere Erhöhungen sind zeitlich unbefristet, wie beispielsweise die Unterstützung von Lokalradios und regionalen Fernsehsendern sowie die Ausbildung von Journalistinnen und Journalisten.

Wollen die Leute überhaupt einen kritischen Journalismus?

Für FDP-Grossrat Nicolas Bürgisser (gegen die Vorlage) stellt sich jedoch die Frage: "Wollen die Leute überhaupt einen kritischen Journalismus?“ Auf den verschiedenen sozialen Medien wie Facebook, Instagram oder TikTok, auf denen die Leute selbst aktiv sein können, seien so gut wie nie negative, kritische Inhalte zu sehen. "Die Leute wollen einfach das Leben von sich selber sehen. Sie wollen Positives sehen.“ Deshalb ist für Bürgisser fraglich, wie gross die Nachfrage für Beiträge von kritischen Journalisten ist - zumal die Journalisten teilweise mit der Materie überfordert seien und dennoch versuchen würden, einen krampfhaft kritischen Beitrag zu erstellen.

Für das Funktionieren unserer Demokratie auf Bundesebene, aber auch auf Kantons- und Gemeindeebene, müssen die Leute informiert sein.

Gilbert Bühler, Direktor der Freiburger Nachrichten (für die Vorlage), sieht das anders: "Kritischer Journalismus quasi abschaffen zu wollen, das ist ja unsäglich.“ Es sei die Aufgabe der Medien, der Politik auf die Finger zu schauen. Wählerinnen und Wähler würden schliesslich wissen wollen, ob die Personen, die sie gewählt haben, auch ihre Versprechen einhalten, so Bühler. Dass ein Teil der Leute weniger interessiert sei, das treffe zu und sei auch an der Stimm- und Wahlbeteiligung zu sehen. "Aber für das Funktionieren unserer Demokratie auf Bundesebene, aber eben auch auf Kantons- und Gemeindeebene, müssen die Leute informiert sein."

Die ganze RadioFr.-Debatte zwischen Nicolas Bürgisser und Gilbert Bühler zum Nachhören gibt es hier:

Churz gfragt

Eine Frage, 30 Sekunden Zeit zum Antworten: Unser "Churz gfragt" zur Medienförderung.

RadioFr. - Patrick Hirschi / Rafael Bornatico / pef
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