Temporärarbeit begeistert die Freiburger

Im Jahr 2022 gab es im Kanton Freiburg fast 10'000 Temporär-Beschäftigte. Eine Zahl, die heute doppelt so hoch ist wie zu Beginn der 2000er Jahre.

Mehr als 10'000 Menschen entschieden sich 2022 in Freiburg für Temporärarbeit. © Envato

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Kanton orientieren sich zunehmend an befristeten Arbeitsplätzen, so eine Feststellung des Freiburger Verbands der privaten Arbeitsvermittlungs- und Temporärarbeitsunternehmen. Im Vergleich zu den 2000er Jahren ein Anstieg um 50 Prozent, mit rund 10'000 Beschäftigten im Jahr 2022.

Für diese Veränderung gibt es mehrere Gründe. Unter anderem die Flexibilität, die befristete Arbeit bietet. "Manche wollen nur sechs oder zehn Monate arbeiten, um dann auf Reisen zu gehen. Für andere ist es einfach eine Möglichkeit, verschiedene Berufe zu erkunden", erklärt Bruno Goncalves, Präsident des Verbands.

Während des Jubiläumsabends der Organisation, die ihr 30-jähriges Bestehen feierte, erläuterten mehrere Redner die Vorteile dieser Arbeitsweise, die sowohl den Arbeitgebern als auch den Arbeitnehmern dient. "Für einige ist es ein Experiment auf dem Arbeitsmarkt, das manchmal als Türöffner zu einer Festanstellung dienen kann. Ausserdem ist es für die Unternehmen ein Mittel, um in schwierigen Zeiten den Personalmangel auszugleichen", kommentierte Charles de Reyff, Leiter der öffentlichen Arbeitsverwaltung.

Ein System, das sich weiterentwickelt

Die Temporärarbeit hat sich, wie viele andere Branchen auch, deutlich verändert. "Wir haben uns von einer prekären zu einer geregelten Arbeit entwickelt. Jetzt können wir Mindestlöhne anbieten und bestimmte Verpflichtungen gegenüber unseren Mitarbeitern erfüllen. Heute profitieren rund 2'200 Personen von diesem System", erläutert Bruno Goncalves.

Dieses System wurde in den 1990er Jahren mit Konkurrenz konfrontiert, die mit der Entstehung der regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) verbunden war. "Als 1996 die RAVs gegründet wurden, waren die Arbeitsvermittlungsagenturen skeptisch. Für einige Jahre stellte sich eine Form von Wettbewerb ein. In den letzten zehn Jahren wurden jedoch Lösungen für eine Zusammenarbeit gefunden, von der alle profitieren", schliesst Charles de Reyff.

Im Jahr 2022 gab es im Kanton Freiburg fast 120 Arbeitsvermittlungsagenturen.

RadioFr. - Léo Martinetti / vdn
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