Treibstoffe der Zukunft

Zwei Freiburger Transportunternehmen haben ihre CO2-Bilanz verbessert – sind dabei aber unterschiedliche Wege gegangen.

Peter Krummen hat sich für flüssiges Erdgas als Alternative zu Diesel entschieden. © RadioFr.

Lastwagen sind lange unterwegs, haben grosse Motoren und sind darüber hinaus auf Diesel angewiesen – keine guten Vorzeichen, was die Umweltverschmutzung angeht. Der Transportfirma Krummen Kerzers ist es trotzdem gelungen, ihren CO2-Ausstoss massiv zu reduzieren. Als erstes Schweizer Unternehmen hat es deshalb den Lean and Green Stern erhalten, die Umweltauszeichnung eines europäischen Logistikverbands.

2017 hat sich Krummen Kerzers zum Ziel gesetzt, 20 Prozent weniger CO2 auszustossen. "Nach vier Jahren haben wir das Ziel schon erreicht", sagt Geschäftsführer Peter Krummen. Das habe eine externe Zertifizierungsstelle bestätigt.

Konkret hat es Mitarbeitende darin geschult, nachhaltiger zu fahren und eine Software eingesetzt, welche die Routen optimiert. Zudem hat sich die Firma 30 Lkws angeschafft, die mit flüssigem Erdgas (LNG) fahren.

Anders als herkömmliches Erdgas können Lastwagen mit LNG ähnlich grosse Distanzen zurücklegen wie mit Diesel. Damit es flüssig wird, müsse Erdgas auf minus 160 Grad gekühlt werden, erklärt Krummen. "LNG ist aber ein fossiler Brennstoff." Auch wenn er weniger Treibhausgase als Diesel verursacht, ist er damit nicht ganz erneuerbar.

Das nächste Ziel sei der Wechsel auf biogene Treibstoffe, so Peter Krummen. "Das Parlament hat Anfang März beschlossen, dass es auf biogene Treibstoffe eine Reduktion der Schwerverkehrsabgabe geben soll. Und das hilft unserem Projekt massiv." Momentan kosten der Kauf und Unterhalt von Flüssiggas-Lastwagen rund ein Drittel mehr als bei herkömmlichen Lkws. Ganz ohne diese geht es deshalb nicht. "LNG setzen wir bei langen Distanzen ein. Bei Kurzdistanzeisätzen sind Elektrobatterien sicher eine sehr gute Alternative", sagt Peter Krummen.

Ohne Tankstellen geht gar nichts

Eine weitere Herausforderung seien die fehlenden Tankstellen gewesen. Deshalb hat Krummen Kerzers drei eigene in der Schweiz in Betrieb genommen – unter anderem in in Estavayer-le-Lac. Für die ganze Fahrzeugflotte reichen diese aber nicht aus.

Genau deshalb hat das Unternehmen von Bergen nicht auf LNG umgesattelt. Doch auch dieses Unternehmen wollte andere Wege gehen – und hat dafür ebenfalls einen Umweltpreis erhalten. Seit kurzem kommen bei der Firma mit Sitz in Domdidier zwei Lastwagen zum Einsatz, die mit Wasserstoff angetrieben werden. "Damit können wir etwa 400 Kilometer fahren, ohne tanken zu müssen", sagt Inhaber Marc von Bergen. Zudem könne an sechs verschiedenen Orten getankt werden. Hergestellt werde der Wasserstoff in der Deutschschweiz.

Für seine Entscheidung hat das Unternehmen den "Watt d’or" des Bundesamts für Energie erhalten. Gemeinsam mit anderen Firmen wie Hyundai, welches die Lastwagen herstellt, setzt sich von Bergen für die Förderung von Wasserstoff ein – beispielsweise durch den Bau weiterer Tankstellen.

Auch Peter Krummen verfolgt die Entwicklung des CO2-neutralen Treibstoffs mit. "Wir sind offen, mit welchem Mix wir unsere Flotte in 10 Jahren betreiben werden."

RadioFr. - Patrick Hirschi / pef
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