Uni Freiburg schränkt Zusammenarbeit mit Russland ein
Die Universität Freiburg arbeitet nicht länger mit vier russischen Unis zusammen, die den Einmarsch in die Ukraine unterstützen.

Besagte Universitäten haben ein Communiqué der russischen Rektorenvereinigung unterzeichnet. Darin bekräftigen die Rektoren von über zweihundert russischen Universitäten, dass sie die Invasion in der Ukraine unterstützen. Der Dachverband der Schweizer Hochschulen Swissuniversities forderte am Mittwoch seine Mitglieder auf, die Zusammenarbeit mit allen russischen Universitäten zu prüfen. Die wissenschaftliche Kooperation zwischen den beiden Ländern dürfe nicht der "aggressiven Politik" dienen, die mit dem Ukraine-Einmarsch gegen die "Grundprinzipien der Menschenrechte, des Völkerrechts und der grundlegenden europäischen Werte" verstosse.
Der Studentenaustausch wurde daraufhin eingeschränkt - davon ist auch der geplante Russland-Aufenthalt von drei Studierenden der Universität Freiburg betroffen. "Wir haben ihnen gesagt, dass sie sich einen Plan B überlegen sollen", sagt Astrid Epiney, die Rektorin der Uni Freiburg. "Unabhängig von den Meinungsverschiedenheiten zwischen den Unis haben wir unseren Studierenden davon abgeraten, nach Russland zu reisen." Bis zum Herbstsemester sollte es den drei Betroffenen möglich sein, noch einen Austausch in ein anderes Land zu organisieren, so Epiney.
Solidarität mit Flüchtenden
Die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen wird ausgesetzt, aber russische Austausch-Studenten dürfen erst einmal an der Freiburger Uni bleiben. Derzeit betreffe das zwei russische Forscherinnen mit einem Stipendium, teilte Epiney mit. Es käme aber nicht infrage, Zensur über die Äusserungen der Professoren auszuüben. "Wir verlangen von keinem Mitarbeitenden an der Universität, öffentlich Stellungen gegen den Ukraine-Krieg zu nehmen", so Epiney weiter.
Die Universität erklärt sich zudem bereit, geflüchtete Studierende aus der Ukraine und Russland aufzunehmen. "Wir können sie sofort als Gaststudenten einschreiben, ohne Immatrikulationsgebühren", erläutert die Rektorin. "Wir haben auch bei Swissuniversities nachgefragt, ob die Kantone Stipendien für russische oder ukrainische Studierende anbieten können."