Verwirrung um Non-Food-Artikel

Am Mittwoch verordnete der Bundesrat die Schliessung aller Läden, die keine lebensnotwendigen Waren verkaufen. Doch was bedeutet lebensnotwendig? Viele Fragezeichen.

Bernard Schneegans, Direktor des Warenhauses Manor in Freiburg, führte uns durch sein angepasstes Geschäft. © RadioFr.

Ab heute mussten die meisten Läden schliessen. Ausgenommen sind Lebensmittelgeschäfte und gewisse Non-Food-Bereiche. Vieles ist unklar, bei der Kundschaft wie auch den Geschäftsinhaber*innen.

Bis Grösse 80 Ja, darüber Nein

Bernard Schneegans, Direktor des Warenhauses Manor in Freiburg, hat sich zusammen mit seinem Personal überlegt, welche Produkte verkauft werden dürfen und welche nicht: «Wir müssen das Geschäft neu organisieren. Bestimmte Rayons müssen geschlossen werden, andere dürfen wir offen lassen. Weil weniger Kunden kommen, passen wir den Personalbedarf auf der jeweiligen Etage an.»

Im dritten Stock liegt die Kinderabteilung. Neben der Kasse stehen Ständer mit Babysachen. Schneegans erklärt: «Hier dürfen wir bloss Baby-Artikel verkaufen.» Baby-Kleider bis Grösse 80 gehören zur Ausnahme im Kleidungsbereich. Der Direktor zählt die restlichen auf: «Verkauft werden dürfen nebst Lebensmitteln nur noch Parfümerie-, Papeterie- und Küchenwaren sowie ein Teil der Kinderabteilung.»

Absurditäten garantiert

Jedes Geschäft hat eine Liste mit verbotenen Artikeln erhalten. Schneegans ist trotzdem unsicher: «Diese Liste muss angepasst werden, weil man sie frei interpretieren kann.» So erhält man in der Migros keine Duftölspender, bei Manor hingegen schon. Noch etwas kurioser: In der Non-Food-Abteilung von Manor sind Duftölspender verboten, nicht aber wenn sie auf dem Regal der Food-Abteilung stehen.

Bernard Schneegans wünscht sich neben einer klareren Liste eine Art Kontrolle vor Ort: «Es wäre sicher gut, wenn die Polizei das mit uns anschauen würde. Alle versuchen ihr Bestens, trotzdem passieren Fehler.»

Klarer ist die Situation beim Personal: «Im Non-Food-Bereich brauchen wir rund zwanzig Prozent weniger Leute», so Schneegans. Wer in einer offen gebliebenen Abteilung arbeitet, hat Glück. Alle anderen bleiben zu Hause und erhalten die Kurzarbeitsentschädigung.

RadioFr. - Corina Zurkinden / mac
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