Wenig Begeisterung beim elektronischen Patientendossier
Rund 1600 Freiburgerinnen und Freiburger verfügen über das Online-Dossier. Für den Kanton ist das nicht genug, er verstärkt seine Bemühungen.
1630 Besitzer eines elektronischen Patientendossiers (EPD) im Kanton Freiburg sind dreimal so viele wie noch vor fünf Monaten. Doch diese Zahl ist immer noch sehr niedrig. Um das zu ändern, setzt der Staatsrat alle Hebel in Bewegung. Informationsveranstaltung, Kontaktperson und Eröffnung eines Schalters am HFR am vergangenen Mittwoch, um rasch ein EPD zu eröffnen.
Für einige liegt das Problem jedoch tiefer
Das elektronische Patientendossier in seiner jetzigen Form ist nicht geeignet und erhöht die administrative Belastung der Gesundheitsfachleute. Laut Jean-Daniel Schumacher, Arzt und FDP-Abgeordneter, ist das elektronische Patientendossier einfach ein fehlgeborenes Projekt. "Ich persönlich würde es lieber sehen, wenn der Bund bei diesem Objekt die Führung übernehmen würde."
Heute gibt es in der Schweiz sieben Anbieter von elektronischen Akten. Für die Westschweiz ist CARA zuständig. Eine Gemeinschaft, die von den Kantonen gegründet wurde, die nicht auf eine Lösung des Bundes warten wollten, weil sie befürchteten, zu sehr in Verzug zu geraten.
Der Freiburger Grosse Rat hat Finanzierung zugestimmt
Im November letzten Jahres stimmte der Freiburger Grosse Rat zu, 9 Millionen Franken in die Entwicklung des elektronischen Dossiers und von CARA zu investieren. Es dauert eine Weile, bis sich die Auswirkungen dieser Mittelzuweisung bemerkbar machen. "Wir haben bei null angefangen", erinnert Staatsrat Philippe Demierre. "Zwangsläufig ist das mit Anfangskosten verbunden, die nicht sofort Früchte tragen. Aber sie werden kommen, wenn sich die meisten Leute anmelden". Die CARA-Gemeinschaft hofft, dass bis 2030 50 % der Bevölkerung in den Kantonen, die ihr angehören, ein elektronisches Patientendossier haben werden.