Wenn die Kartoffeln gestresst sind

Der heisse Sommer hat den Kartoffeln zugesetzt. Langfristige Lösungen zu finden, stellt sich als schwierig heraus.

Die heissen Temperaturen sind für die Kartoffeln schlecht, da sie sich dadurch gestresst fühlen und so das Wachstum reduziert wird. © Keystone

Bereits die letzten zwei Jahre hatten die Kartoffelproduzentinnen und -produzenten Pech. Die heissen Temperaturen sind für die Kartoffeln schlecht, da sie sich dadurch gestresst fühlen und so das Wachstum reduziert wird. Für die Produzenten gibt es nur wenige Lösungen.

Bewässerung hilft nur gegen Trockenheit

Die Kartoffelproduzenten in der Region - aber auch schweizweit - hatten die letzten drei Jahren mit grossen Verlusten zu kämpfen. Auch dieses Jahr sieht es für die Kartoffelernte schlecht aus. Joël Grossrieder, Verantwortlicher für die Qualitätssicherung in der Saatzucht und Spesag Düdingen erklärt, dass die Kartoffelproduzenten wegen der zunehmenden Hitze angefangen haben, die Felder selber zu bewässern.

Bewässerung ist kein Mittel gegen die heissen Temperaturen. Das Wachstum ist trotzdem eingeschränkt.

Joël Grossrieder

Das Problem der zu heissen Temperaturen ist mit dem Bewässern also noch nicht gelöst. Doch es gebe noch eine weitere Möglichkeit.

Robuste Sorten müssen her

Das Problem liegt auch an den Kartoffelsorten, welche die Hitze nicht vertragen. Deswegen ist es eine Überlegung wert, einige neue Sorten anzupflanzen, welche robuster gegen Hitze sind. So einfach sei das aber nicht, meint Grossrieder. Es gäbe gewisse Ansprüche an Kartoffelsorten. Sie müssen gewissen Qualitätsanforderungen entsprechen:

Sie müssen beispielsweise eine gute Backeigenschaft haben, wenn sie in den Verarbeitungskanal für Pommes oder Chips verkauft werden. Ausserdem müssen sie gegen gewisse Krankheiten resistent sein.

Zudem sollten sie nebst all diesen Eigenschaften noch hitzeresistent sein. Das Problem dabei ist, dass es keine grosse Palette an Kartoffelsorten gibt, die auch noch die Hitze gut verträgt. 

Eine Sorte könnte Potenzial haben: die Süsskartoffel. Diese sei in der Region aber noch eine Nischen-Sorte, erklärt Grossrieder. Es sei eine Kultur, welche einerseits sehr wärmebedürftig sei, aber andererseits eine schlechte Kältetoleranz haben. In der Region gäbe es einzelne Kartoffelproduzenten, die Süsskartoffel anbauen. Aber auch dort sei Trockenheit ein Thema, was bedeutet, dass auch dort bewässert werden müsse.

RadioFr. - Tracy Maeder
...