Wie steht es eigentlich um das Projekt Sponge City Freiburg?

2021 wurde das Projekt vorgestellt: die alte Cardinal Wasserquelle soll reaktiviert werden. Doch auf dem Bluefactory-Areal gibt es Probleme.

Das Projekt Sponge City Freiburg will nachhaltig den natürlichen Wasserkreislauf wieder einführen. © Keystone

Das 2021 gestartete Projekt Sponge City Fribourg hatte ein klares Ziel: "Es zu ermöglichen, im Herzen der Stadt einen natürlichen Wasserkreislauf wieder einzuführen, der heute durch die Versiegelung von Flächen gestört ist." Um dies nachhaltig zu erreichen, soll die ehemalige Quelle, die von der Brauerei Cardinal genutzt wurde, wieder genutzt. Das Wasser der Quelle von Les Pilettes soll überschüssiges Regenwasser und aufbereitetes Abwasser speichern können. Letzteres würde übrigens direkt auf dem Gelände der Bluefactory behandelt werden.

Wie sieht es heute aus?

Philippe Perritaz, Direktor von SINEF, dem Unternehmen, das das Bluefactory-Projekt koordiniert, erklärt: "Es handelt sich um Projekte, die nicht schnell voranschreiten, da der Innovationsanteil hoch ist." Er fügt hinzu: "Es gibt viele Komponenten in der Sponge City."

Derzeit sind, was das Reservoir betrifft, die Arbeiten noch nicht abgeschlossen. Ähnlich verhält es sich mit den Dachbegrünungen oder den filternden Pflastersteinen:

Das sind Projekte, die die ganze Zeit in Bewegung sind

meint Philippe Perritaz. "Es gibt ein Grundkonzept. Wenn wir uns danach entscheiden, zum Beispiel einen Teich mit Schilf anzulegen, um Wasser zu filtern, können wir das jederzeit tun, ihn später vergrössern usw. Das heisst, wir müssen uns nicht auf eine bestimmte Zeit festlegen. Ich glaube nicht, dass wir von Projekten sprechen können, die einen Anfang und ein Ende haben."

In Asien ist es ein verbreitetes Modell

Das Konzept der Schwammstadt oder Sponge City gibt es seit Anfang der 2000er Jahre. Grundsätzlich besteht das Ziel dieser Modelle darin, Elemente zu schaffen, die es ermöglichen, Regenwasser im Boden aufzunehmen, um das Risiko von Überschwemmungen zu verringern und durch die Verdunstung des im Boden gespeicherten Wassers gegen grosse Hitze anzukämpfen. 

Mehrere asiatische Städte haben bereits ein solches Modell übernommen. Dies gilt insbesondere für Shenzhen, Shanghai, Tianjin, Chongqing, Wuhan und Peking. In Europa interessieren sich neben Freiburg auch Paris, Brüssel und Berlin für dieses Thema.

RadioFr. - Léo Martinetti / rfo
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