Wie umgehen mit der neuen Macht?

Die FDP hat wieder die absolute Mehrheit im Murtner Gemeinderat. Die SP sieht darin kaum ein Problem, die SVP hingegen schon.

Nach 20 Jahren hat die FDP in der Murtner Stadtregierung wieder eine Mehrheit. © RadioFr.

Die FDP war in alten Zeiten tonangebend in Murten. Erst vor rund 20 Jahren begann diese Vormachtstellung leicht zu bröckeln.

Nun scheint es fast, als seien die alten Zeiten zurückgekehrt. Nach 20 Jahren haben die Freisinnigen im Gemeinderat wieder eine Mehrheit. Sie belegen vier der insgesamt sieben Sitze.

Eher unproblematisch sieht das die SP, die ihre zwei Sitze verteidigen konnte. "Vielleicht ist das im Generalrat so, dass man die Parteikämpfe zu spüren bekommt", sagt SP-Gemeinderat Alexander Schröter. In der letzten Legislatur sei das kaum ein Thema gewesen im Gemeinderat. Deshalb sei er zuversichtlich, dass das auch für die Zukunft gelte. "Allerdings wäre die Situation wohl eine andere, wenn ich der einzige SP-Vertreter wäre", fügt Schröter hinzu.

Ende der unheiligen Allianz?

Etwas weniger optimistisch klingt es bei der SVP. Diese hat einen Sitz verloren. Einzig Rudolf Herren vertritt die Volkspartei jetzt noch in diesem Gremium. Er geht davon aus, dass die FDP in den nächsten Jahren den Takt angibt: "Vorher konnten wir gelegentlich mit der SP eine Art unheilige Allianz bilden und so etwas Gegensteuer geben." Die jetzige Zusammensetzung sei für Murten daher sicher nicht vorteilhaft, fügt Herren hinzu, betont aber dabei, dass es sich dabei um seine persönliche Meinung handelt.

"Es wird einfacher"

Die FDP selbst braucht dies eigentlich kaum zu kümmern. Trotzdem hatte die Partei dieses Szenario im Vorfeld bereits diskutiert, wie FDP-Gemeinderat Andreas Aebersold sagt. "In vielen Kantonen ist es nicht gut, wenn eine Partei die Mehrheit hat, egal ob es CVP, SVP oder FDP ist. Das ist in der Regel gefährlich. Aber wenn man sich, dessen bewusst ist, macht es das Leben definitiv einfacher."

Die FDP hat es also in der Hand, ob sie im Murtner Gemeinderat in den nächsten Jahren auf Konfrontationskurs gehen will, oder ob sie sich weiterhin um Kompromisse bemühen will.

RadioFr. - Patrick Hirschi
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