Wie viele Regentage entschärfen das Risiko für Trockenheit?

Der Hydrologe Massimiliano Zappa erklärt, wann das Risiko einer Sommertrockenheit abnimmt und was das Schneedefizit damit zu tun hat.

Massimiliano Zappa, Hydrologe Eidgenössische Forschungsanstalt WSL. © zvg

In den vergangenen Monaten kam in den Alpen viel weniger Schnee vom Himmel als auch schon. „Bis Mitte März hat sich ein Defizit von rund 200 Liter pro Quadratmeter angehäuft“ konkretisiert Massimiliano Zappa. Das entspricht einer Neuschneedecke von bis zu zwei Metern, führt der Hydrologe von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) aus.

Auch im Freiburgerland zu wenige Schnee- und Regentage

Aus dem Schnee wird auf den Sommer hin Schmelzwasser, das bergab fliesst. Wenn wegen wenig Schnee nur wenig Schmelzwasser fliesst, steigt das Risiko für Trockenheit im Sommer. Dieses Risiko wird gemäss Zappa kleiner, wenn es in den Monaten April und Mai noch etwa vierzehn Regentage gibt.

Ich habe in Tafers nur acht Schneetage gemessen.

Mario Slongo

Auch der ehemalige DRS1-Wetterfrosch Mario Slongo zählt auf den aktuellen Monat, der den Wasserhaushalt wieder ins Lot bringen könnte. Seine Wetterstation in Tafers hat nämlich einen weiteren Winter gemessen, der aus der Reihe tanzt: „Ungefähr 33 Schneetage sind die Norm, im vergangenen Winter habe ich aber nur acht Schneetage gemessen“, sagt der Meteorologe und Hydrologe Slongo.

Wir müssen sparsam mit dem Wasser umgehen.

Mario Slongo

Auch die Anzahl der Regentage lag unter dem Durchschnitt. Der Februar war gar der zweittrockenste Monat, den er innerhalb von rund 40 Jahren aufgezeichnet hat: Es sind über den ganzen Monat nur gerade 5,5 Millimeter Regen zusammengekommen.

Slongo ist der Meinung, dass man hinsichtlich der Gefahr eines wiederum zu trockenen Sommers bereits jetzt vorsorgen müsse. „Wir müssen sparsam mit dem Wasser umgehen und sollten es nicht einfach nur zur Röhre rauslassen, weil es kommt“, mahnt er. Zur Verringerung des Risikos einer weiteren Sommertrockenheit bleibt momentan also zu hoffen, dass Petrus im April so oft wie möglich Regen will.

RadioFr. - Tobias Brunner
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